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Kastaniengallwespe erstmals in Südtirol festgestellt - Gefährlicher Schädling

(LPA) Der Pflanzenschutzdienst des Landes hat in den vergangenen Tagen zum ersten Mal in Südtirol Exemplare der Kastaniengallwespe feststellen müssen. Die Wespe gilt als weltweit gefährlichster Kastanien-Schädling, befällt nur Esskastanien und wurde vermutlich mit infiziertem Pflanzmaterial nach Südtirol eingeschleppt.

Gallen als einziger Hinweis: Solche Verdickungen an Ästen und Stängeln deuten auf die Gallwespe hin

Auf Hinweis eines Kastanienbauers hat der Pflanzenschutzdienst das Vorhandensein der Gallwespe, genauer: die japanische Esskastanien-Gallwespe (dryocosmus kuriphilus), in Terlan feststellen müssen. Sie befällt ausschließlich die Esskastanie, ihre Präsenz ist lediglich an den vorhandenen Gallen erkennbar, also an grün- bis rosafarbenen Verdickungen an Blättern, Zweigen oder Stängeln mit einem Durchmesser von fünf bis 20 Millimetern. "Gallen in älteren Bäumen sind eher im Inneren der Krone zu finden", heißt es aus dem Pflanzenschutzdienst.

"Was uns Sorgen bereitet, sind die Folgen des Befalls mit Gallwespen", so Landesrat Hans Berger. Die Gallen verursachten eine drastische Einschränkung der Vitalität der Pflanze und damit verbunden einen erheblichen Ertragsausfall. Starker Befall kann sogar zum Absterben der  Pflanze führen.

Das Hauptaugenmerk des Pflanzenschutzdienstes gilt nun der Bekämpfung der Kastaniengallwespe, die sich allerdings schwierig gestaltet. "Eine chemische Bekämpfung bringt nur unzureichende oder überhaupt keine Wirkung", so die Experten des Pflanzenschutzdienstes. Bei nachgewiesenem Befall sei allein das Abschneiden und Verbrennen befallener Pflanzenteile dazu geeignet, eine weitere Ausbreitung des Schädlings zu verhindern. "Vorsicht ist jedenfalls bei Pflanzmaterial geboten, denn befallenes Pflanzmaterial gilt als größte Gefahr, wenn es um die Verbreitung der Wespe geht", so Berger, der allen Kastanienbauern rät, besonders Jungbäume aufmerksam zu kontrollieren. "Nur wenn wir Befallsherde rasch ausfindig machen und tilgen können, kann eine Einnistung der Kastaniengallwespe verhindert werden", erklärt der Landesrat.

Verdachtsfälle müssen deshalb unverzüglich dem Pflanzenschutzdienst des Landes (Tel. 0471 415140) oder der zuständigen Forststation gemeldet werden.

chr