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LR Laimer präsentiert Aktion "Mehrweg ist mehr wert!"

LPA - "Mehrweg ist Mehrwert " nennt sich eine Aktion, die die Umweltagentur zusammen mit diversen Getränkeherstellern aus Südtirol ab sofort in den Lebensmittelgeschäften Südtirols lanciert. „Unser Ziel ist es, Müll zu vermeiden, Ressourcen einzusparen und den Kohlenstoffdioxidausstoß zu verringern, indem mehr Mehrwegflaschen genutzt werden“, betonte Umweltlandesrat Michl Laimer, bei der Vorstellung der Aktion, heute, 4. April, in Bozen.

Aktion "Mehrweg ist mehr wert!" (FOTO: LPA/A.Pertl)

Ein halbes Jahr lang läuft nun die Sensibilisierungskampagne "Mehrweg ist Mehrwert ". Die Pluspunkte von umweltfreundlichen Mehrwegsystemen bei Milch, Fruchtsäften und Mineralwässern werden hervorgehoben. Jeder soll wissen, aufgezeigt, welche Produkte es in Südtirol im Mehrwegsystem gibt, deshalb machen bunte Umhängeschildchen die Mehrwegflaschen in den Verkaufsregalen sichtbar. Informationsbroschüren, Werbeplakate sowie Radio- und Kinospots animieren die Bürger umweltbewusst und abfallarm einzukaufen. „Jeder kann aktiv an einer nachhaltigen Abfallvermeidung in Südtirol mitwirken“, unterstreicht Landesrat Laimer. „Es geht uns nicht nur um die Reduzierung der Müllmengen. In erster Linie sind es hingegen die Einsparung an Ressourcen und die Reduktion von CO2-Emissionen, welche die Müllvermeidung so wichtig machen“, erklärt Landesrat Laimer.

Damit dies klappt, hat das Umweltressort die lokalen Hersteller von Produkten im Mehrwegsystem ins Boot geholt. Deren Vertreter sagten bei der Vorstellung der Kampagne, dass sich Produkte in Glasflaschen länger und besser halten würden, als in Einwegverpackungen.

„Der Kauf einer Glasflasche kostet zwar mehr, dafür werden aber auch Wasser und Energie gespart und zudem wird der Kohlenstoffdioxidausstoß durch die Produktion gesenkt“, erklärte Umweltagenturdirektor Luigi Minach. Die Verringerung des Kohlenstoffdioxidausstoß durch die Nutzung von Mehrwegflaschen zeige eine Studie des deutschen Forschungsinstituts IFEU in Heidelberg deutlich, sagte der Direktor des Landesamts für Abfallwirtschaft Giulio Angelucci. Neben den ökologischen Vorteilen würden durch den Kauf von Produkten im Mehrweg auch lokale Kreisläufe gestärkt, da Mehrwegsysteme aufgrund der aufwändigen Auslieferung und Abholung der Flaschen nur innerhalb eines Umkreises von 500 Kilometern logistisch umsetzbar seien, so Angelucci.

Mehrwegsysteme sind vor allem in Ländern wie Deutschland und Österreich traditionell stark verwurzelt. In Deutschland werden beispielsweise knapp 90 Prozent des Bieres, 58 Prozent der Fruchtsaftgetränke und 55 Prozent des Mineralwassers in Glas- oder PET-Mehrwegflaschen verkauft. In Südtirol hingegen werden rund 70 Prozent der in Südtirol erzeugten Getränke (außer dem Wein) in Mehrwegflaschen abgefüllt. Außerdem werden rund 15 Prozent der Südtiroler Milch in Mehrwegflaschen zum Verkauf angeboten.

 „Leider befinden sich die ökologisch ungünstigeren, aber betriebswirtschaftlich vor allem für den Handel billigeren Einwegverpackungen auf dem Vormarsch“, bemerkt Landesrat Laimer. Negativ fallen die Getränkeverpackungen vor allem in Form von Abfall auf. Die Umweltauswirkungen sind in der Tat enorm: Dafür sprechen der hohe Energie-, Wasser- und Rohstoffverbrauch bei der Herstellung, der Energieverbrauch bei Transport, Verteilung sowie bei der Abfallsammlung, -verwertung und –entsorgung. Außerdem entsteht ein hoher Wasser- und  Reinigungsmittelverbrauch.  „Insgesamt sind aus ökologischer und volkswirtschaftlicher Sicht Mehrweggetränkeverpackungen, egal ob aus Glas oder Polycarbonat, die beste Art, Getränke zu verpacken“, unterstrich Laimer.

 

Umweltauswirkungen verschiedener Verpackungssysteme

Mehrweg im Glas: die Flaschen werden bis zu 40 Mal wiederbefüllt

PET - Direkte Wiederverwertung (“Bottle to Bottle Recycling”): Gebrauchte PET Getränkeflaschen werden getrennt eingesammelt und durch technische Prozesse zu neuen Getränkeflaschen (50% PET neu - 50% PET aus der getrennten Sammlung).

PET - Wiederverwertung nach gemischter Sammlung: Es werden höhere PET - Mengen als bei der direkten Wiederverwertung eingesammelt, allerdings ist eine nachträgliche Aussortierung der PET Flaschen aus den bunt durchmischen Plastikflaschen notwendig, bevor die Produktion neuer PET - Flaschen starten kann.

SAN