News & Events
Aufweitung des Flussbetts der Ahr - Schüler dokumentieren Folgen
(LPA) Ein neues Gesicht bekommt die Ahr zwischen Mühlen und Bruneck. "Das neue sollte dabei dem ursprünglichen Gesicht nahe kommen, das durch Auwälder und Feuchtlebensräume bestimmt war", erklärt Arturo Magno, stellvertretender Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten. Derzeit arbeitet seine Abteilung zwischen St. Georgen und Stegen. Und wird dabei von Schülern beobachtet.
Den Arbeiten liegt das "Gewässerbetreuungskonzept Untere Ahr" zugrunde, mit dem zwei Ziele verfolgt werden. Zum einen soll der Hochwasserschutz an der Ahr optimiert werden, gleichzeitig geht es aber auch darum, den ökologischen Zustand des Flusses und der Uferflächen nachhaltig zu sichern. "Diese Ziele verfolgen wir durch unterschiedlichste Maßnahmen, die von der Wiederherstellung des Flusscharakters über die Schaffung von Feuchtlebensräumen bis hin zur Anhebung und Strukturierung des Flussbetts reichen", so Magno.
Derzeit stehen die Arbeiten zur Aufweitung des Ahrbetts im Abschnitt "Raut" zwischen St. Georgen und Stegen auf dem Programm. "Die ersten Schritte dazu setzen wir dieser Tage mit Holzschlägerungen entlang der Ahr", so Peter Hecher, der das Betreuungsprojekt leitet. Mit der Aufweitung sollen Wunden aus der Vergangenheit beseitigt werden. "Aufgrund der Entnahmen von Schotter aus der Ahr ist das Flussbett eingetieft und monoton", so Hecher. Die Eintiefung hatte zur Folge, dass der Grundwasserspiegel in der Umgebung abgesenkt wurde. "Und dadurch trocknen die typischen Auwälder entlang der Ahr aus, in denen 90 Prozent der gefährdeten Tierarten leben", so der Projektleiter. Dank der Arbeiten sollen sichere Lebensräume für diese Tierarten geschaffen werden.
Neu ist bei diesen Arbeiten, dass sie auch von Schülern begleitet werden, und zwar von Drittklässlern der Gewerbeoberschule Bruneck. "Die Schüler können den Bauarbeitern über die Schultern schauen und gemeinsam mit den Experten der Landesabteilung Wasserschutzbauten und der Landesämter für Jagd und Fischerei sowie für Naturparke Grundwasserstände, Fauna und Vegetationsstrukturen erheben", so Magno. Diese Möglichkeit haben sie vor und nach der erfolgten Revitalisierungsmaßnahme an der Ahr. "Damit können die Schüler die Veränderungen analysieren, die unsere Arbeiten gebracht haben", so der Vize-Abteilungsdirektor.
chr