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Feinstaub-Fahrverbote: Umweltagentur klärt auf

(LPA) In den letzten Tagen sind mehrfach Fahrverbote aufgrund einer erhöhten Feinstaubbelastung ausgerufen, dann aber wegen geänderter Wetterbedingungen und dadurch sinkende PM10-Werte wieder zurückgenommen worden. Um Verwirrung zu vermeiden, informiert nun die Landesumweltagentur noch einmal über das Prozedere.

Wie der Leiter der Umweltagentur, Luigi Minach, betont, werde man aktiv, wenn die Feinstaub-Warnschwelle von 50 µg/m³ an drei aufeinander folgenden Tagen überschritten werde. "Dann verständigen wir die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden und über die Medien auch die Öffentlichkeit", so Minach. Informiert werde zudem darüber, dass - sollte die Situation anhalten - am sechsten Tag die vorgesehenen Fahrverbote in Kraft treten müssten.

Ab dem dritten Tag der Überschreitung sind die Experten der Umweltagentur nahezu pausenlos damit befasst, die Entwicklung der Messwerte zu analysieren, um so vorhersagen zu können, wie die Situation am fünften Tag aussehen könnte. "Dies ist - wie jedermann hat feststellen können - keine leichte Aufgabe, auch weil es genügt, dass Wind aus dem Sarntal in den Bozner Talkessel bläst, um die Luft wieder zu reinigen", so Minach. Und dieser Wind sei nicht vorhersagbar.

Die Arbeitsgruppe rund um Umweltagentur und Gemeinden habe auch bereits darüber diskutiert, ein eventuelles Fahrverbot bereits zu Mittag des vierten Tages einer Überschreitung der Feinstaub-Warnschwelle auszusprechen und unabhängig von der Entwicklung beizubehalten. "Dies hätte unsere Arbeit wesentlich erleichtert, aber wahrscheinlich auch zu Protesten der Bevölkerung geführt", so Minach. Deshalb habe man dafür optiert, die Verbote nur auf der Grundlage der tatsächlichen Belastung auszusprechen.

"Nachdem eine genauere Vorhersage der Entwicklung meist aber erst am späten Nachmittag des Vortags möglich ist, haben wir versucht, die Kommunikation mit den Medien und direkt mit der Bevölkerung zu verbessern", erklärt Minach. So gebe es etwa einen kostenlosen SMS-Dienst, der über die Situation informiere. Es genügt, ein SMS mit dem Text "Info Fahrverbote ja" an die Nummer 335 8249596 zu senden.

Was die Entwicklung des Feinstaub-Aktionsplans angeht, erinnert Minach daran, dass aufgrund der wenigen Überschreitungen der Warnschwelle im Jahr 2007 der Aktionsplan vorerst ausgesetzt werden könne. "Definitive Entscheidungen fallen aber erst im April, also dann, wenn die kritische Feinstaub-Phase vorbei ist", so Minach.

chr