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Schaumbildung in Talfer und Passer: Regen, Eis und Jauche als Ursache

(LPA) Eine negative Begleiterscheinung hat der starke Regen in den vergangenen Tagen mit sich gebracht. "Weil dieser auf gefrorenen Boden fällt, schwemmt er spät ausgebrachten Mist und Jauche in die Flüsse, wo sich Schaum bildet", so Ernesto Scarperi, Direktor des Amts für Gewässerschutz in der Landesumweltagentur. Beobachtet wurde dieses Phänomen in den letzten Tagen in Talfer und Passer.

Bereits am Sonntag war die Landesumweltagentur von der Berufsfeuerwehr verständigt worden, weil diese in der Talfer größere Mengen Schaum bemerkt hatte. Ein Experte der Umweltagentur hat daraufhin den Flusslauf unter die Lupe genommen und festgestellt, dass die Ursachen der Schaumbildung Mist und Jauche waren, die durch das Schmelzwasser von den Wiesen in die Talfer geschwemmt worden sind. "In diesem Fall haben wir zudem vor Sarnthein einen Bauer ausfindig gemacht, der erst am Vortag bei Regen auf einer größeren Wiese Jauche ausgebracht hat", so Scarperi. Die Jauche sei vom schneebedeckten und gefrorenen Boden nicht aufgenommen worden und direkt in den Fluss gelangt.

Solche Verunreinigungen machen sich in Bach- und Flussläufen durch bräunlichen Schaum bemerkbar, der derzeit in vielen Fließgewässern zu beobachten ist - am Wochenende neben der Talfer etwa auch in der Passer. Im Normalfall trete dieses Phänomen vor allem im Frühjahr während der Schneeschmelze auf, die Regenfälle der vergangenen Tage haben nun dafür gesorgt, dass es in diesem Jahr bereits früher beobachtet werde, so die Experten der Landesumweltagentur.

"Um diesem Prblem entgegenzuwirken, empfehlen wir, Mist und Jauche bis Mitte November auszubringen, damit sie vom Boden aufgenommen werden können, bevor dieser friert", erklärt dazu Luigi Minach, Leiter der Landesumweltagentur. Zudem werden mit der Durchführungsverordnung zum entsprechenden Landesgesetz, die in den nächsten Wochen veröffentlicht wird, neue Bestimmungen zur fachgerechten landwirtschaftlichen Praxis in Sachen Düngung erlassen. Schließlich organisieren die Landesumweltagentur und das Landwirtschafts-Ressort des Landes derzeit Weiterbildungsveranstaltungen für Bauern, um diese auf Möglichkeiten einer möglichst schonenden Düngung aufmerksam zu machen.

chr