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Martell besser vor Lawinen geschützt - Damm fertiggestellt

(LPA) 250 Meter lang und nicht weniger als 18 Meter hoch ist der Lawinendamm, der die Bürger von Martell in Zukunft vor der Eberhöfer Lawine schützen soll. Der Damm ist nun, nach einer Planungs- und Bauzeit von nur rund einem Jahr, von der Landesabteilung Wasserschutzbauten fertiggestellt worden

Beeindruckende Ausmaße: Dieser Damm soll die Eberhöfer-Lawine in Schach halten

In der Gemeindechronik von Martell ist die "Windlahn" Eberhöfer keine Unbekannte. Immer wieder waren Schneemassen abgegangen und hatten für Verwüstungen gesorgt. Noch 2001 war eine Nassschneelawine abgegangen und hatte das gesamte Dorf durchquert. "Diese Lawine war auch der Anlass dafür, eine Gefahrenanalyse für Martell durchzuführen", erklärt Landeshauptmann Luis Durnwalder, der auch für die Wildbach- und Lawinenverbauung verantwortlich zeichnet. Diese Analyse, so Durnwalder, habe gezeigt, dass dringender Handlungsbedarf bestand. "Wir konnten nicht riskieren, dass die nächste abgehende Lawine Schaden an den Wohnhäusern anrichtet oder gar Menschen bedroht", erklärt der Landeshauptmann.

Aus diesem Grund hat man mit Hochdruck an der Sicherung des Dorfes gearbeitet. In nicht einmal einem Jahr sind die gesamte Planung und auch die Bauarbeiten durchgezogen worden. Dies, trotz schwierigster Verhältnisse. "Die Baustelle liegt auf einer Höhe von 2150 Metern und mit der Größe des Damms sind wir an die technischen Grenzen gegangen", erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten.

So hat man in fünf Monaten nach einem Projekt und unter der Leitung von Roland Schweitzer vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West mit zwölf Baumaschinen 120.000 Kubikmeter Erdreich bewegt. Entstanden sind ein 250 Meter langer und bis zu 18 Meter hoher Damm, der Lawinen abhalten soll, sowie drei Bremshöcker. "Zu beachten war dabei, dass der Damm im Nationalpark liegt und wir deshalb viel Wert darauf legen mussten, das Bauwerk in die Landschaft einzugliedern", so Pollinger, der glaubt, dieses Problem gut gelöst zu haben. Zudem wurde damit begonnen, das Anbruchgebiet der Eberhöfer Lawine mit Schneenetzen zu sichern. "Allerdings werden uns diese Arbeiten noch in den kommenden Jahren beschäftigen", erklärt der Abteilungsdirektor. Die Baukosten des Damms belaufen sich auf 570.000 Euro.

chr