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Müllverwertungsanlage in Bozen: Keine Gefahr für anliegende Stadtviertel

(LPA) Mit Verwunderung nehmen die Umweltagentur und das Bautenressort des Landes die Nachricht zur Kenntnis, das Bozner Stadtviertel Don Bosco spreche sich gegen den Bau der neuen Müllverwertungsanlage aus. „Die Angaben, auf die man diese Entscheidung stützt, entsprechen nicht der Wirklichkeit“, so die Experten des Landes.

Zuallererst geht es der Umweltagentur und dem Bautenressort darum, die Behauptung zu entkräften, der neue Müllofen berge ein Risiko für Bozen, insbesondere für das neu entstehende Stadtviertel Kaiserau. "Man muss unterstreichen, dass die Luftqualität - wie all unsere Messergebnisse zeigen - von der bestehenden Anlage nicht beeinträchtigt worden ist und dies auch für die neue Anlage gelten wird", erklärt Luigi Minach, Direktor der Landesumweltagentur.

Bozen verfüge bereits über einen Verbrennungsofen, für den die Umweltwerte genauestens erhoben worden seien. Auch nach 20 Jahren Betrieb habe keine signifikante Belastung mit Feinstäuben, Nanopartikeln, Dioxinen oder Schwermetallen in Boden und Luft festgestellt werden können. "Nachdem die neue Anlage am selben Standort errichtet, in Sachen Umwelttechnik aber noch besser ausgestattet ist, wird sich an diesen Erkenntnissen nichts ändern", so Giulio Angelucci, Direktor im Landesamt für Abfallwirtschaft.

Auch den Vorwurf mangelnder Transparenz lassen die Experten von Bautenressort und Umweltagentur nicht auf sich sitzen. Seit 2001 seien unterschiedlichste Alternativen - auch was die Standortfrage betrifft - diskutiert und mit der Gemeinde Bozen geklärt worden. Die Gemeinde sei von Anfang an in den Entscheidungsprozess einbezogen worden und habe aktiv daran mitgearbeitet, unterstreichen die Verantwortlichen. Im Rahmen der UVP habe jeder Interessierte Einsicht in das Projekt nehmen können und auch der Abfallbewirtschaftungsplan des Landes sei öffentlich zur Diskussion gestanden. Zudem habe man die Bevölkerung wie auch die Gemeindevertreter in Infoveranstaltungen - auch im Viertel Don Bosco - stetig auf dem neuesten Stand gehalten.

Was die Nutzung der bei der Verbrennung erzeugten Wärme und Energie betrifft, so sei diese vom Projekt vorgesehen, betont Georg Simeoni, Direktor des Landesamts für Entsorgungsanlagen. Je nach Bedarf könnten dabei die Anteile von Wärme und produziertem Strom flexibel gehandhabt werden. Die Verteilung der Fernwärme sei allerdings nicht Aufgabe des Landes. Der Vorwurf schließlich, die veranschlagten Kosten seien nicht einzuhalten, sei aus der Luft gegriffen. "Wir werden in jedem Fall im vorgegebenen Kostenrahmen bleiben", so Simeoni. 

Im Detail gibt's alle Daten und Studien zum Projekt und zu dessen Umweltbilanz in der kommenden Woche von den Experten der Umweltagentur und des Bautenressort, und zwar im Rahmen einer Pressekonferenz.

chr