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Laimburg untersucht Forellen: "Natürliche" stark zurückgegangen

(LPA) Die Genstruktur von Forellen im gesamten Alpenraum hat das land- und forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg im Rahmen eines Interreg-Projekts unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die Forellen stammen immer häufiger aus Fischzuchten, die "natürliche" Forelle, der so genannte "Donautyp", und die ursprüngliche marmorierte Forelle wird in den meisten Gewässern immer seltener.

Gemeinsam mit dem Nationalpark Hohe Tauern, dem Institut für Zoologie der Universität Innsbruck und dem Alpenzoo hat die Laimburg in den vergangenen Monaten nicht weniger als 1600 Forellen aus verschiedensten Fließgewässern in Südtirol und den Bundesländern Tirol, Salzburg und Kärnten unter die Lupe genommen. "Wir haben an der Laimburg ein Verfahren zur Genotypisierung der Forellen entwickelt und die Untersuchungen für alle Partner durchgeführt", erklärt dazu Josef Dalla Via, Direktor des Versuchszentrums Laimburg.

Außerhalb von Südtirol wurden die Forellenpopulationen in 26 Fließgewässern untersucht. Mit einem eindeutigen Ergebnis: "Es hat sich herausgestellt, dass bereits jede dritte Forelle aus einer Zuchtlinie stammt und dass ein starker Rückgang der 'natürlichen', sprich: der ursprünglichen Forelle zu verzeichnen ist", so Dalla Via.

In Südtirol sieht die Lage nicht wesentlich anders aus. "Wir haben die Forellen in 20 Fließgewässern untersucht und keine Population gefunden, die von Zuchtformen unbeeinträchtigt geblieben wäre", erklärt der Direktor des Versuchszentrums. In fünf Gewässern habe man allerdings Restbestände der ursprünglichen marmorierten Forelle feststellen können, die sich auch für die Zucht eigneten. "Sie werden in unserer Fischzucht an der Passer eingesetzt, um die Gewässer möglichst mit autochthonen Fischstämmen besetzen zu können", so Dalla Via.

Das Projekt zur Genotypisierung der Forellen läuft in Südtirol noch bis Mitte des kommenden Jahres. Heute ist in Salzburg bereits eine Broschüre vorgestellt worden, in der die bisherigen Ergebnisse des Interreg-Projekts vorgestellt werden.

chr