News & Events
Klimahäuser in Südafrika - Delegation aus Ostkap bei LH Durnwalder
LPA - Mit Hilfe des Landes Südtirol möchte die südafrikanische Provinz Ostkap (Eastern Cape) ein "African Sustainable House" schaffen. Das KlimaHaus-Konzept würde durch dieses Projekt einer armen Bevölkerung im Südosten Afrikas zu gute kommen. Landeshauptmann Luis Durnwalder hat das Projekt gestern (15. Oktober) mit einer Delegation der Provinz Ostkap erörtert.
Ein kostengünstiges Klimahaus mit sehr niedrigem Energiebedarf soll das "nachhaltige afrikanische Haus" sein, das für die arme Bevölkerung erschwinglich ist und dem steigenden Energiebedarf entgegensteht. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, haben nun politisch Verantwortliche und Fachleute der südafrikanischen Provinz Ostkap dem Land Südtirol einen Besuch abgestattet. Eine sechsköpfige Delegation aus der ärmsten der südafrikanischen Provinzen (170 Quadratkilometer Fläche, die von sechs Millionen Menschen bewohnt wird) mit an der Spitze Bautenministerin Tokozile Xasa traf im Rahmen dieses Südtirol-Aufenthalts gestern auch mit Landeshauptmann Luis Durnwalder zusammen.
Mit dem Landeshauptmann und dem Ressortdirektor für Energie und Umwelt, Walter Huber, wurde über die Entwicklung eines Klimahauses für Südafrika gesprochen. Dieses Klimahaus soll nicht nur ein Niedrigenergiehaus sein, sondern auch in der Anschaffung mit 6500 und 8000 Euro je 40 Quadratmeter besonders kostengünstig. An dem Vorhaben wird auch Niedersachsen mitarbeiten, das Partnerland von Ostkap ist.
"Südafrika hat für die nächsten Jahre ehrgeizige Ziele: in den nächsten zwei Jahren sollen an die 900 Schulen gebaut und die so genannten Townships, die Slums, in Wohnviertel umgewandelt werden", so Landeshauptmann Durnwalder nach der Aussprache, "dabei soll im KlimaHaus-Standard gebaut werden. Wodurch das Land auch der enormen Kohlendioxidbelastung entgegenwirken will, die die die Kohlekraftwerke verursachen. Diese versorgen nicht nur Südafrika sondern auch die Nachbarländer mit Energie." Südtirols Landeshauptmann unterstrich in diesem Zusammenhang die Bereitschaft des Landes, nicht nur Wissen zur Verfügung stellen zu wollen, sondern auch die Ausbildung südafrikanischer Fachleute zu unterstützen.
Erörtert wurde bei dem gestrigen Treffen außerdem die Möglichkeit, das KlimaHaus weiterzuentwickeln, um es als Fertighaus bei Katastrophen einsetzen zu können. Für Ressortdirektor Huber könnte dies eine gute und vor allem längerfristig nutzbare Alternative zu Zelten sein, wie sie derzeit meist verwendet werden. Bei dem gestrigen Gespräch war auch die Südtiroler Unternehmerin Maria Niederstätter anwesend, die an dieser Projektentwicklung interessiert ist. Isidor Geier vom Landesversuchszentrum "Laimburg" berichtete über das von ihm entwickelte Aufbausystem, das es ermöglicht, eine Wohneinheit mit vier mal vier Quadratmetern Grundfläche in zwei Stunden aufzubauen. "Die Techniker werden nun an diesen Grundlagen weiterarbeiten und entsprechende Vorschläge unterbreiten", so Durnwalder.
jw