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Gentechnik: LR Berger legt Leitlinien für Koexistenzpläne vor
(LPA) Einen Schritt vorankommen soll die Regelung der Aussaat gentechnisch veränderter Pflanzen am Donnerstag. Landwirtschafts-Landesrat Hans Berger wird in Rom seinen Amtskollegen die Leitlinien vorlegen, nach denen die Regionen ihre Koexistenzpläne erstellen sollen. "Für uns gilt nach wie vor: Die Hürden für die Aussaat müssen so hoch sein, dass Interessierten die Lust vergeht", so Berger.
Berger war von seinen Regionen-Amtskollegen zum Koordinator auserkoren und damit betraut worden, Leitlinien auszuarbeiten, nach denen die Koexistenz von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) und herkömmlichen Saatguts geregelt werden kann. "Schließlich wirkt sich die GVO-Aussaat auch auf benachbarte Kulturen aus, indem diese etwa gentechnisch verunreinigt werden", so der Landesrat. "Diese Auswirkungen machen auch an den Regionengrenzen nicht halt."
Deshalb soll die Aussaat von GVO einheitlich in den Regionen geregelt werden. Und mehr noch: "Wir müssen zwar dem EuGH folgen, der in seinem Urteil gegen Oberösterreich ein Verbot der Gentechnik-Aussaat für nicht zulässig erklärt hat", so Berger. "Gleichzeitig wollen wir die GVO-Aussaat aber durch technische Auflagen enorm erschweren." So sieht der Richtlinien-Entwurf Möglichkeiten vor, in bestimmten Gebieten die Aussaat gentechnisch veränderter Pflanzen zu verbieten, die negative Auswirkungen auf natürliche vorkommende zeitigen könnten. "In den Koexistenzplänen werden für sie Bannzonen nicht nur um den konventionellen und Bio-Anbau gezogen, sondern auch um geschützte Gebiete, etwa Biotope oder Naturparks, sowie um die Anbaugebiete anerkannter Qualitätsprodukte", so Berger.
Zudem ist im Richtlinien-Entwurf auch der Vorschlag eines "GVO-Referendums" enthalten. "Wir sehen vor, dass Bauern in einem geschlossenen Anbaugebiet, etwa auf Gemeindeebene, sich für die GVO-Freiheit aussprechen können", so Berger. Kommt eine einfache Mehrheit zustande, wäre in solch einem Gebiet der GVO-Anbau verboten. Allerdings ist dieser Artikel unter den Regionen umstritten. "Nicht alle Länder stehen dem GVO-Anbau so skeptisch gegenüber wie wir, es gibt auch unter den Regionen Befürworter", so der Landesrat, der den Entwurf am Donnerstag seinen Amtskollegen vorstellen wird. "Wird er angenommen, befinden die Präsidenten darüber, danach steht er Pate für die regionalen Koexistenzpläne", so Berger.
chr