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Emissionen im Gewerbegebiet Bozen-Süd: Weitere Verbesserungen

(LPA) Mit umfangreichen Maßnahmen rückt man den Feinstaub-Emissionen im Gewerbegebiet Bozen-Süd zu Leibe. Eine erste Zwischenbilanz haben Vertreter der Landesumweltagentur und der betroffenen Unternehmen heute (20. September) in Bozen gezogen - und weitere Schritte zu Eindämmung und Kontrolle beschlossen.

Zum vierten Mal hat die von Umweltagentur-Direktor Luigi Minach geleitete Runde getagt, um die von den Unternehmen SAPA (ehemals Alcoa) und Speedline sowie von den Valbruna-Stahlwerken gesetzten Schritten zur Reduzierung der Feinstaubemissionen zu diskutieren. So berichtete der SAPA-Vertreter, dass sein Unternehmen unter Anleitung der Umweltagentur nicht nur den Schlacke-Bereich vollständig geschlossen habe, sondern zudem auch den Platz vor dem Werk regelmäßig reinige, um Staubentwicklung zu verhindern.

Minach informierte dagegen über die Kontrollen seiner Agentur, die nicht nur verschiedene Messstationen in Bozen betreibt, sondern zudem in der Nähe der Stahlwerke eine Webcam. Diese erlaubt es, sichtbare Schadstoffausstöße mit den Werten an den Messstationen zu vergleichen. Die Auswertung zeigt, dass die PM10-Werte im Süden Bozens meist um zehn bis 20 Prozent höher liegen als im Rest der Stadt. In Oberau etwa, so Minach, fehle der Luftaustausch, sodass die Schadstoffe "hängenblieben". Die Daten zeigen aber auch, dass einem Schadstoffausstoß in Bozen Süd nicht immer ein Ansteigen der PM10-Werte folge. Dies hänge vielmehr auch von den Windverhältnissen ab.

Dennoch: Webcam und Messdaten haben gezeigt, dass noch weitere Verbesserungen erreicht werden können. Und die Stahlwerke sind auch bereits aktiv geworden. So wird in den kommenden Wochen im Schlacke-Bereich eine neue Filteranlage in Betrieb gehen. Minach hat den Valbruna-Vertretern heute zugesagt, die Messdaten und Bilder der Webcam zur Verfügung zu stellen, damit nach Inbetriebnahme der Filteranlage Vorher-Nachher-Vergleiche angestellt werden könnten.

Beschlossen worden ist heute schließlich, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die Richtlinien zur Feinstaub-Bekämpfung auf Baustellen erarbeiten soll. Bereits bis Ende des Jahres soll ein entsprechender Entwurf erstellt werden, der der Landesregierung zur Genehmigung vorgelegt und danach landesweit Geltung haben soll.

chr