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LR Laimer auf Weltbioenergie-Konferenz in Finnland

(LPA) Mit neuen Erkenntnissen über das Entwicklungspotenzial der Bioenergie ist eine Fachdelegation mit Landesrat Michl Laimer an der Spitze von der Weltbioenergie-Konferenz im finnischen Jyväskylä zurückgekehrt. "Wir haben vor allem vom Erfahrungsaustausch und von der Vernetzung mit den weltweit führenden Regionen auf diesem Gebiet profitiert“, fasst Laimer das Ergebnis der Studienreise zusammen.

Der Hintergrund, vor dem die Bioenergie-Konferenz stattfand, ist bekannt: In 20 Jahren könnten die Weltölreserven erschöpft sein, zwei Drittel dieser Reserven konzentrieren sich auf das Dreieck Persischer Golf-Iran-Irak und die CO2-Emissionen haben einen historischen Höchstwert erreicht. "Die Ausgangslage war noch nie so schlecht wie jetzt", so Laimer. Wege aus diesem Dilemma hat nun die 3. internationale Bioenergiekonferenz aufgezeigt, und zwar in Form erneuerbarer Energiequellen.

"Aus diesen deckt die EU derzeit gerade einmal vier Prozent ihres Energiebedarfs, während wir in Südtirol einen Anteil von 43 Prozent erreicht haben", so der Landesrat. Bis zum Jahr 2020 soll dieser Anteil EU-weit auf 20 Prozent erhöht werden, Südtirol peilt im selben Zeitraum die Marke von drei Vierteln an. Dabei empfiehlt die EU-Kommission den Einsatz von Biomasse vor allem in den Bereichen Wärme- und Stromerzeugung sowie Verkehr. So sollen in der EU bis zum Jahr 2020 zehn Prozent des Treibstoffbedarfs durch Biokraftstoffe gedeckt werden.

Großes Potenzial sehen die Experten dazu auf dem Hackschnitzel- und Pelletsmarkt. Das Rohmaterial sei vorhanden, rund 35 Prozent des jährlich wachsenden Holzes in den Wäldern der EU bleibe ungenutzt. Dieser Entwicklung bei der Biomasse werde in Südtirol schon seit geraumer Zeit Rechnung getragen, so Laimer: "Mittlerweile können wir auf 41 Biomasse-Fernheizwerke verweisen, die 7000 Haushalte mit regenerativer Energie versorgen, 43 Millionen Liter Heizöl und 125.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr einsparen."

Landesrat Laimer betonte im Rahmen der Konferenz, dass Südtirol noch auf eine weitere Vorgangsweise setze, der international noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt werde: der Energieeinsparung. Hier habe sich vor allem das Klimahaus bewährt, das im Gebäudebereich nachweislich zu einer wesentlichen Erhöhung des Anteils der regenerativen Energien am Gesamtenergieverbrauch beitragen könne.

chr