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Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität am runden Tisch diskutiert

Der Herbst steht vor der Tür und damit auch die saisonal bedingte Verschlechterung der Luftqualität und die damit verbundenen Verkehrsbeschränkungen. Unter der Leitung von Luigi Minach, Direktor der Landes-Umwelt-Agentur, trafen am 13. September die mit der Koordination der Maßnahmen befaßten Experten an einem runden Tisch zu einem Informationsaustausch zusammen. Von 01. November 2007 bis 31. März 2008 werden in insgesamt 16 Südtiroler Gemeinden Verkehrsbeschränkungen gelten, sobald die zugelassenen Emissionsgrenzwerte überschritten werden.

Betroffen sind Gemeinden, in denen in den vergangenen Jahren mehrmals die von der EU zugelassenen Höchstwerte für Feinstaub und Stickstoffoxyd überschritten wurden, u. a. Bozen, Meran, Lana, Branzoll, Vahrn und Eppan. Diese Gemeinden sind in den von der Umweltagentur erstellten Mehrjahresplan eingebunden, dessen Ziel es ist, ab 2010 die zugelassenen EU-Grenzwerte nicht mehr zu überschreiten.

Erstmals sind ab 01. November bis 31. März auch Euro 1 Motoren und Zweitaktmotorräder von den Limitierungen betroffen. Die Vertreter der Gemeinden sind aufgerufen, Verordnungen, Straßenbeschilderung, Informationen sowie informative Straßenkarten im Internet an die neuen Regelungen anzupassen und zu vereinheitlichen. Ab 22. Oktober steht den Bürgern wieder die Info-Hotline 848 881122 sowie der SMS-Infodienst zur Verfügung. Weitere Informationen im Bürgernetz unter www.provinz.bz.it/guteluft.

Um den Ordnungshütern die Fahrzeugkontrollen zu erleichtern, werden die Besitzer von 240.000 Fahrzeugen Anfang November eine farbige Karte (rot, gelb, grün oder blau) erhalten, die die Identifizierung des Motortyps erleichtern. Wer ein Fahrzeug der Klasse Euro 0 oder Euro 1 besitzt (64.000 Fahrzeuge), erhält keine Karte zugestellt.  

Für Maßnahmen zur Reduzierung der Feinstaub- und  CO2-Emissionen im Zeitraum 2006 - 2007 - 2008 kann das Land Südtirol laut Luigi Minach mit staatlichen Zuschüssen in Höhe von 10 Mio. Euro rechnen. Ende September soll zudem ein gemeinsames Maßnahmenpaket der Provinzen Bozen und Trient für den Transitverkehr auf der A 22 und der Brennerstaatsstraße verabschiedet werden. Wie Minach der versammelten Runde erklärte, habe die Transitsperre der Euro 0 und Euro 1 Lkws nicht die erwartete Feinstaubreduzierung gebracht. 

Minach schlug ein zu einem späteren Zeitpunkt auf die Autobahn auszuweitendes Pilotprojekt entlang der MeBo vor. An der Schnellstraße sollen in regelmäßigen Abständen Leuchttafeln und Meßgeräte für die Erhebung der Luftqualität angebracht werden, die im kritischen Fall Geschwindigkeitsbeschränkungen anzeigen und die Emissionen aufzeichnen.

Aber nicht nur der Verkehr trägt zur Verschlechterung der Luft bei. Die Kaminbauer und Schornsteinfeger im LVH  unterstützen in Zusammenarbeit mit der Landes-Umweltagentur eine Informationskampagne für sicheren und korrekten Holzabbrand. Auch falsch beheizte Öfen und Herde produzieren krebserregende und umweltschädigende Schadstoffe. Die Infokampagne wird am 27. September im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Desweiteren sollen in Zukunft auch die Feinstaubemissionen an Großbaustellen erhoben  und die Zahl der mobilen Messstellen von zwei auf vier erhöht werden.

nd