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Letzter Zug mit Sondermüll vom Pasquali-Hügel in Bozen Süd abgefahren
LPA - Vom „Terminal Siberia“ am Bozner Bahnhof ist heute, 7. September, der letzte der 58 Züge gestartet, die die 50.000 Tonnen Sondermüll vom Müllhügel in Bozen Süd in die Spezialdeponien nach Deutschland gebracht haben. Zufrieden mit den Arbeiten zum Abbau des Pasquali-Hügels, die in enger Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und verschiedenen Unternehmen durchgeführt wurden, zeigten sich Landeshauptmann Luis Durnwalder und die zuständigen Landesräte Florian Mussner und Michl Laimer, die bei der Abfahrt der letzten Müllladung dabei waren. Bis Ende des heurigen Jahres soll der Müll-Hügel in Bozen Süd Geschichte sein.
Bis zum heutigen Datum wurden 92 Prozent des am Pasquali-Hügel gelagerten Materials entweder in Sonderdeponien nach Deutschland oder auf die Deponie bei Schloss Sigmundskron gebracht. Der in den 50-er bis 90-er Jahren entstandene Hügel, der sich auf 2,3 Hektar Fläche ausbreitete, war bis zuletzt 34 Meter hoch gewesen. Er hatte ein Volumen von 305.000 Kubikmeter, was in etwa 549.000 Tonnen Material entspricht. Bauschutt und Aushubmaterialien, aber auch Inertmaterialien, Schlacken aus der Bozner Industriezone und andere Sonderabfälle waren dort abgelagert worden. Unter der Regie des Landes begann dann 2006 die Beseitigung des Müllhügels. Dabei wurde das Material je nach Verschmutzungsgrad sortiert und entsorgt.
Bis zu Jahresende soll das gesamte auf dem Areal abgelagerte Material verschwunden sein, kündigten die Landessvertreter Durnwalder, Mussner und Laimer heute, bei der Abfahrt des letzten Waggone mit Sondermüll nach Deutschland an. Insgesamt 58 Züge mit Sondermüll und somit rund elf Prozent des Materials des Pasquali-Hügels wurden im Zuge der Sanierung des Müllhügels in die spezialisierten deutschen Sonderdeponien transportiert. Etwa 11.000 Tonnen kamen nach Stetten in Baden Württemberg und 39.000 Tonnen nach Coswig in Sachsen Anhalt. Durch den Transport via Bahn konnten rund 3000 Fahrten mit Lkws vermieden werden, die eine Strecke von insgesamt rund zwei Millionen Kilometer hätten zurücklegen müssen.
„Die Arbeiten zur Beseitigung des Müllhügels wurden Dank der Zusammenarbeit zwischen dem Land und verschiedenen Unternehmen vorbildlich durchgeführt“, freute sich Landeshauptmann Durnwalder. Mit der Beseitigung es Müllhügels sei in Bozen einen kritische Situation für die Umwelt entschärft worden, unterstrich der Landeshauptmann. Durnwalder wies auch drauf hin, dass dem Land die Sanierung nicht wie berechnet rund elf Millionen Euro, sondern nur rund 1,5 Millionen Euro kosten wird. Nach der rund elf Millionen Euro teuren Sanierung verkaufe das Land nämlich die Fläche für circa 9,6 Millionen an die Bietergemeinschaft, die die Arbeiten durchführt.
„Geschützt sei nun auch das Bozner Grundwasser, das durch den Müllhügel in Gefahr war“, betonte Umweltlandesrat Laimer. Dies sei besonders wichtig, da die Gemeinde Bozen ihr Trinkwasser zu 99 Prozent aus dem Grundwasser beziehe, erklärte Laimer.
„Wir sind in dieser wichtigen Sache schnell eingeschritten und haben gemeinsam mit den involvierten Unternehmen eine optimale Lösung gefunden, denn die Sanierung des Müllhügels war wirklich notwendig“, sagte auch Landesrat Mussner.
Ebenfalls erfreut über die Abfahrt des letzten Zuges mit Sondermüll waren die Vertreter an der Sanierung beteiligten Unternehmen „Oberosler Cav. Pietro“, „Ladurner“ und „Cosbau“ sowie „Lokomotion“ und der Projektplaner Martin Weiss vom Studio „H&T“.
SAN