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Ergebnisse der Schüler-Untersuchungen zu „Habitat Schlern“ in Kastelruth ausgestellt

LPA - Beim Schneckenrennen oder Spinnenfüttern zuschauen, Feldermausgeräusche lauschen oder Waldgeruch schnuppern konnten die zahlreichen Besucher der Schülerausstellung „Habitat Schlern“ heute, 8. Juni, in der Mittelschule in Kastelruth. Rund 160 Schüler der 1. und 2. Klassen der Mittelschulen Kastelruth, Völs und Seis haben dort die Ergebnisse ihrer Untersuchungen im Rahmen des Projekts „Habitat Schlern“ vorgestellt. Die Ausstellung läuft noch bis zum Samstagabend, 9. Juni.

Mooslandschaft und Wald zum Bestaunen und Befühlen aber auch Riechen

Die Schulkinder hatten in den vergangenen zwei Schuljahren die Ökosysteme „Wald" und " Wasser" beim Unterricht im Freien näher kennen gelernt. Unter der Leitung von Wissenschaftlern nahmen sie den Wald und Feuchtgebiete bei Bad Ratzes, dem Völser Weiher und dem Frötschbach in Seis unter die Lupe. Dabei lernten sie neun verschiedene Tier- und Pflanzengruppen in ihrem natürlichen Habitat kennen. Die Kinder untersuchten Fledermausquartiere, sammelten mit Käschern Insekten, beobachteten und bestimmten sie in Becherlupen, legten Fallen für Kleinsäuger aus, stöberten Nistplätze von Bienen und Wespen auf, bestimmten Flechten und Moose und lauschten Vogelstimmen.

Bei der Ausstellung in Kastelruth haben die Schüler ihre Erkenntnisse dokumentiert und in Referaten und Präsentationen erklärt. Neben Plakaten und Power-Point-Präsentationen und Filmen haben die Schüler auch ein Stück Natur in der Schule geholt. So konnten die Besucher eine Mooslandschaft und einen nachgebauten Wald bestaunen, befühlen aber auch riechen. Es gab Tierchen und Pflanzen unter dem Mikroskop zu beobachten sowie Libellenmodelle und gemalte Milben zu bewundern. Auch Außergewöhnliches wie Schneckenrennen, das Füttern von Spinnen oder die Geräusche von Feldermäusen konnten die Besucher miterleben. Für die gelungene kreative Ausstellung ernteten die Mittelschüler Lob von allen Seiten. Wie die Lehrer berichteten, mussten die Schüler bei der Organisation und Vorbereitung der Ausstellung sogar in ihrem Eifer gebremst werden. Die Schüler-Ausstellung in der Mittelschule „Leo Santifaller“ ist für Interessierte bis Samstag, 9. Juni, um 16 Uhr zugänglich.

Während für die Schüler das Projekt „Habitat Schlern“ mit der Ausstellung abgeschlossen ist, geht das Projekt für die Wissenschaftler weiter. In den Sommermonaten bis zum Herbst werden sie weiter daran arbeiten, die Artenvielfalt im Schlerngebiet zu dokumentieren. Beim Projekt „Lebensraum Schlern“ werden die Tiere und Pflanzen von den Wäldern oberhalb der Gemeinden Völs am Schlern, Tiers und Kastelruth bis zur alpinen Rasenlandschaft auf dem Schlernplateau untersucht. Fachleute aus dem In- und Ausland erfassen an 16 Standorten nämlich auf alpinem Kalkrasen, in Mooren, auf den Dolomitenfelswänden, im Kalkschutt, in den Fichten- und Föhrendwäldern, in den Feuchtgebieten, in den Wildbächen und stehenden Gewässern die Flora und Fauna. Die den einzelnen Forschern zugewiesenen Arbeitspakete umfassen unter anderem die Erhebung von Moosen, Flechten, Pilzen, Bienen, Ameisen, Spinnen, Fledermäusen, Vögeln, Schmetterlingen und Fischen. Träger des Projekts sind das Naturmuseum Südtirol, das Amt für Naturparke der Landesabteilung für Natur und Landschaft sowie die Landesabteilung für Forstwirtschaft.

SAN

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