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Etschufer: Pflegearbeiten dienen dem Hochwasserschutz und sichern biologische Vielfalt

LPA - Die großen Pflegearbeiten entlang der Etsch, die die Landesabteilung für Bodenschutz und Wildbachverbauung im laufenden Jahr geplant hatte, sind abgeschlossen. „Die Arbeiten sind in erster Linie als Maßnahmen zum Hochwasserschutz gedacht“, betont Abteilungsleiter Rudolf Pollinger. "Sie werden aber so durchgeführt, dass in vielfältigen Lebensräumen auch die Vielfalt von Pflanzen und Tieren gesichert ist, und das Freizeit- und Erholungswert des Lebensraumes Etsch gesteigert wird", erklärt Pollinger und weist damit Inhalte jüngster Medienberichte zurück.

Die Pflegearbeiten längs der Etsch dienen dem Hochwasserschutz und sorgen für biologische Vielfalt

Der Hochwasserschutz und die Sicherheit der Menschen, die längs der Fluss- und Bachläufe leben, sind die erste Aufgabe der Landesabteilung für Bodenschutz und Wildbachverbauung. „Seit Jahren bemühen wir uns darum, diese Aufgabe so umwelt- und naturfreundlich wie möglich zu erfüllen“, so Abteilungsleiter Pollinger, „dabei nutzen wir unter anderem die Ingenieurbiologie.“

Der Chef der Wildbachverbauung ist auch davon überzeugt, dass sich die Arbeiten seines Betriebs, der vor nicht allzu langer Zeit die Betreuung der Etsch von der staatlichen Behörde übernommen hat, sehen lassen können. Bei den Pflegearbeiten, die jährlich längs der Etsch durchgeführt werden, handelt es sich um Instandhaltungsarbeiten, die die Sicherheit der Bevölkerung in der Talsohle – die fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmacht -  zu gewährleisten.

Sehr viel Energie hat die Abteilung Wasserschutzbauten in die Lösung der Frage investiert, wie schutzwasserwirtschaftlichen Aspekte am besten mit ökologischen Anforderungen zu vereinen sind. Zu diesem Zweck wurde spezifisch für die Etsch vor vier Jahren eine eigne Studie zu Flora und Fauna erstellt, die bei der Etschuferpflege ebenso wie die Verschiedenartigkeit der Lebensräume berücksichtigt wird.

Auf der Grundlage dieser Studie werden die Etschdämme abschnittsweise gemäht und nicht mehr gemulcht, was die Insektenwelt an den Etschdämmen schont. Für am Boden brütende Vögel ist die Fläche der Wiesen an den Etschdämmen mit rund 10 bis 15 Metern Breite sehr klein und stellt daher für Bodenbrüter nur einen potentiellen Lebensraum dar. Das Mähen der Wiesen an den Etschdämmen, das aus Sicherheitsgründen notwendig ist, wird auf den Damm beschränkt. Vor der Wasserfläche bleibt ein Streifen mit Röhricht, Weidenjungwuchs, Sträuchern oder Bäumen erhalten. Die Hecken an den Etschufern werden gezielt gepflegt 

Die mit Trockensteinmauern gesicherten Ufer wurden abschnittsweise umgestaltet. Flache Ufer mit offenen Sand- und Schotterflächen wurden angelegt, die nun für viele Käfer und Spinnenarten, einen Lebensraum bieten. Auch wurden mehrere Flussbettaufweitungen wie etwa in Lana, Kurtinig und Salurn erfolgreich abgeschlossen, und dadurch der Etsch abschnittsweise die Entwicklung einer eigenen Dynamik zugestanden.

„Was die nach Lebensraum und Ufervegetation unterschiedliche Pflege angeht“, so Pollinger, „halten wir Engstellen an der Etsch und in Brückenbereichen von Strauch- und Baumvegetation frei, Röhricht und die aufkommenden Pflanzen an diesen Stellen bleiben niedrig, elastisch und biegsam. In anderen Bereichen, wo es vertretbar ist, werden Ufergehölze lediglich einer Durchforstung unterzogen, sowie Kopf- und Kronenschnitte an Pappeln und Weiden durchgeführt, damit auch ökologisch wertvolles Altholz erhalten bleibt. Ja sogar abgestorbene Baumstümpfe bleiben als Totholz dort stehen, wo sie keine Gefahr darstellen, denn sie sind wichtige Lebensräume für viele Insekten und somit auch für insektenfressende Vögel.“

Von einer monotonen Vegetation an den Etschufern zu sprechen, wäre also – so Pollinger - falsch,  es handle sich vielmehr um eine strukturierte, vielfältige Ufervegetation mit vielen verschiedenen Vegetationstypen.  Der Lebensraum sei daher ökologisch wertvoll und steigere zudem den Freizeit und Erholungswert des Fluss(lebens)raumes Etsch.  

jw

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