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Gülle in der Talfer: Laborergebnisse bestätigen illegale Einleitung

(LPA) Ende März hatte im Bereich der St.-Anton-Brücke in Bozen beißender Gestank aus der Talfer etliche Bürger aufgeschreckt. Schon damals war man im Landesamt für Gewässerschutz von einer illegalen Einleitung von Gülle ausgegangen. Die Ergebnisse der Untersuchungen von Wasserproben im Landeslabor für Wasseranalysen bestätigen dies nun.

Beißender Gestank und Schaumbildung in der Talfer im Norden Bozens hatten Bürger und Feuerwehren am 22. März veranlasst, das Landesamt für Gewässerschutz beizuziehen. Die Experten des Amtes haben daraufhin umgehend eine Kontrolle durchgeführt, Wasserproben entnommen und aufgrund der ersten Eindrücke auf eine illegale Einleitung von Gülle in den Bach geschlossen. "Wir sind daraufhin den Teil der Talfer abgegangen, der für eine solche Einleitung in Frage gekommen war und haben auch die Zuflüsse unter die Lupe genommen - leider ohne Ergebnis", so Ernesto Scarperi, Direktor des Landesamts für Gewässerschutz.

Der Eindruck, den die Experten bei ihrem Lokalaugenschein gewonnen haben, hat sich nun auch wissenschaftlich bestätigt. Die aus der Talfer entnommenen Wasserproben weisen hohe CSB-Werte (chemischer Sauerstoffbedarf) und merkliche Gehalte an Ammonium und Phosphaten auf. "Die Ergebnisse der Analysen des Landeslabors für Wasseranalysen sind mit einer Verunreinigung durch organische Substanzen vereinbar", so Scarperi. Damit kommt nur noch häusliches Abwasser oder Gülle als Ursache der Verschmutzung in Frage. "Nachdem eine Ableitung von häuslichen Abwässern in diesem Ausmaß aber ausgeschlossen werden kann, können wir davon ausgehen, dass die Verunreinigung auf eine illegale Einleitung von Gülle zurückzuführen ist", so Scarperi.

Auch wenn die Ursache der Verschmutzung nun eindeutig feststeht, konnte der Verursacher trotz der um- und eingehenden Kontrollen noch am Tag der Verunreinigung auch im Bereich Jenesien (Afing, Flaas) und am Ritten bis dato nicht ermittelt werden.

chr