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Kaltern: Im ehemaligen Pulverlager soll Biotop entstehen

(LPA) Im ehemaligen Pulverlager am Kalterer See soll ein Biotop entstehen. Dafür hat sich die I. Landschaftsschutzkommission gestern (18. April) ausgesprochen. Allerdings soll das Biotop nicht die gesamte Fläche des Lagers umfassen, sondern nur rund sechs Hektar, die als eigentlich schützenswert betrachtet werden.

Drei Umweltverbände hatten den Antrag gestellt, die gesamte, 13 Hektar umfassende Fläche als Biotop auszuweisen. Dieser Vorschlag ist gestern aber abgelehnt worden, weil das ehemalige Pulverlager auch eine ganze Reihe von Gebäuden umfasst. "Vom Landesamt für Landschaftsökologie ist daher der Gegenvorschlag gekommen, die derzeit schutzwürdige Zone zwischen den Gebäuden und der Straße als Biotop auszuweisen", so Roland Dellagiacoma, Vorsitzender der I. Landschaftsschutzkommission. Es handelt sich um Feuchtwiesen im Ausmaß von rund sechs Hektar.

"Wir schließen nicht aus, dass über die Unterschutzstellung des gesamten Gebiets in einem zweiten Moment noch einmal geredet wird, wenn die Besitzverhältnisse restlos geklärt und das Lager saniert worden ist", so Dellagiacoma. Eine Renaturierung wäre zwar aus naturkundlicher Sicht interessant, gleichzeitig aber auch überaus aufwändig.

Ein zweiter Vorschlag ist gestern vom Bürgermeister der Gemeinde Kaltern, Wilfried Battisti-Matscher, aufgeworfen worden. So solle darüber nachgedacht werden, ob die restliche Fläche des ehemaligen Pulverlagers als Ausgleichsfläche verwendet werden könnte. Derzeit befinden sich nämlich mitten im Biotop Kalterer See mehrere langgestreckte, intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen, "Belastungszellen" für das Biotop, wie Dellagiacoma erklärt, und noch dazu Flächen, deren Bearbeitung extrem aufwändig und deren Ertrag aufgrund des feuchten Bodens gering sei.

"Man könnte den Eigentümern dieser Flächen anbieten, ihre Parzellen im Biotop Kalterer See gegen jene im ehemaligen Pulverlager zu tauschen", so Dellagiacoma. Damit wäre dem Naturschutz genauso gedient wie den Bauern. "Für uns wäre dies ein durchaus interessanter Vorschlag", so der Kommissionsvorsitzende.

chr