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Klärschlammverwertung: LR Laimer informiert Gemeinde Neumarkt

LPA – Die Klärschlammverwertung im Unterland stand heute Donnerstag (12. April) im Zentrum eines Treffens von Landesrat Michl Laimer und Vertretern der Gemeinde Neumarkt, der Bezirksgemeinschaft, der Firma Ecorott sowie des Abfallbewirtschafters Eco-Center. „Eine Lösung der Klärschlammthematik bahnt sich über eine europäische Ausschreibung an, die an eine Standortgarantie gekoppelt sein wird“, so Landesrat Laimer.

Landesrat Laimer (Bildmitte) während des Informationsaustausches zur Klärschlammverwertungsanlage.

Das Thema Klärschlammverwertungsanlage wird im Unterland seit Jahren diskutiert. Die geplante Anlage ist Teil des neuen Südtiroler Abfallkonzeptes. Während die Klärschlämme aus dem Puster-, dem Eisack- und dem Wipptal in einer Anlage in St. Lorenzen verwertet werden sollen, sollte der Schlamm aus der westlichen Landeshälfte ursprünglich in der Nähe der Kläranlage von Tramin getrocknet und verbrannt werden. Nach dem entschiedenen Protest der Bevölkerung, der Gemeinde und der Bezirksgemeinschaft scheint eine Realisierung in Tramin nicht zu verwirklichen. Mittlerweile wird in zwei anderen Gemeinden des Unterlands, Aldein und Neumarkt, über die Ansiedlung einer thermischen Verwertungsanlage diskutiert. Während Aldein sich bereits grundsätzlich für die Ansiedlung der Klärschlammverwertung ausgesprochen hat, befindet man sich in Neumarkt noch in der „Erkundungsphase“.

Heute hat Landesrat Michl Laimer gemeinsam mit seinem Ressortdirektor Walter Huber Vertreter der Gemeinde Neumarkt mit Bürgermeister Alfred Vedovelli an der Spitze, den Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Oswald Schiefer, einen Vertreter des Unternehmens Ecorott sowie Paolo Berlanda und Ernesto Scarperi von der Eco-Center AG zu einem Informationsaustausch eingeladen. Die Eco-Center AG, deren Gesellschaftsanteile zu hundert Prozent in der öffentlichen Hand liegen, betreibt Anlagen für die Abfallentsorgung und Abwasserreinigung.

„Die Kompetenz in der Klärschlamm-Thematik liegt bei den Gemeinden und über den Gemeinden beim Eco-Center. Derzeit wird der Klärschlamm außerhalb des Landes zu hohen Preisen verwertet. Deshalb suchen wir nach einer Lösung im Lande“, so Landesrat Laimer. Laimer betont außerdem, dass in der medialen Öffentlichkeit die Thematik in der Vergangenheit hochgespielt worden sei: „Wir dürfen nicht den Teufel an die Wand malen, weil es sich bei den Klärschlämmen ja um Biomasse und nicht um Giftstoffe handelt. Deshalb rufe ich zu einem emotionslosen Umgang mit der Materie auf und begrüße die Vorgangsweise der Gemeinden und der Bezirksgemeinschaft, die das Thema in aller Klarheit und Sachlichkeit angehen.“

Laimer teilte der Neumarkter Delegation  das weitere Vorgehen mit: „Auf ihrer morgigen Verwaltungsratssitzung könnte die Eco-Center AG festhalten, dass die Klärschlammverwertung nicht in Tramin angesiedelt werden kann. Nach der Neuwahl des Verwaltungsrates am 27. April werden weitere Schritte gesetzt, und zwar wird der Verwaltungsrat voraussichtlich einen Wettbewerb auf europäischer Ebene ausschreiben, bei dem die Bewerber unter anderem eine Standort-, Abnahme- und ökologische Verwertungsgarantie mitbringen müssen. Dann wird eine Kommission das beste Angebot ermitteln, so dass man in absehbarer Zeit die Thematik einer Lösung zuführen kann“.

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