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Meteorologischer Rückblick: Ein Jahr ohne Winter
(LPA) Aus meteorologischer Sicht war der heurige Winter ein Rekordwinter - weil er keiner war. In Bozen und Brixen lagen die Durchschnittstemperaturen höher als jemals zuvor, Schnee ist in der Landeshauptstadt bis heute - und damit bis zum Ende des meteorologischen Winters am 1. März - keiner gefallen.
Pünktlich zum Ende des meteorologischen Winters hat der Landeswetterdienst im Hydrographischen Amt eine Bilanz über den heurigen Nicht-Winter gezogen. Demnach wurde in Bozen vom 1. Dezember 2006 bis zum 28. Februar 2007 eine mittlere Temperatur von plus fünf Grad Celsius ermittelt. Nachdem ein durchschnittlicher Winter mit einer mittleren Temperatur von plus 1,7 Grad Celsius aufwarten kann, war es damit um mehr als drei Grad Celsius zu warm. Der heurige Winter war der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.Noch drastischer fallen die Werte in Brixen aus. Dort wurden im gerade abgelaufenen Winter Durchschnittstemperaturen von plus 3,5 Grad Celsius gemessen, während das langfristige Mittel bei minus 0,6 Grad Celsius liegt.
Etwas "normaler" präsentieren sich die Berechnungen der Niederschlagsmengen, deren Summe in den vergangenen drei Monaten geringfügig über den klimatologischen Werten lagen. So fielen in Bozen 93 Liter pro Quadratmeter im Vergleich zu den durchschnittlich ermittelten 88,4 Liter. In Brixen waren es heuer 87 Liter pro Quadratmeter, während der Durchschnitt bei 65,6 Liter liegt. Auffallend ist allerdings, dass die Schneefallgrenze nur vereinzelt unter 1000 Meter Seehöhe gesunken ist.
Der außergewöhnlich warme Winter ist übrigens auf einen Herbst gefolgt, der selbst mit den höchsten Temperaturen seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen aufwarten konnte. Dies ist auf die anhaltende Westströmung zurückzuführen, die auch den Winter über für außergewöhnlich hohe Temperaturen im Großteil Mitteleuropas gesorgt hat. Vom Atlantik her sind dabei milde und oft feuchte Luftmassen auf den Kontinent gelangt und haben so verhindert, dass sich die kalten, polaren Luftmassen aus Russland ausbreiten konnten.
chr