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15 Millionen Euro für den Schutz vor Hochwasser und Lawinen

(LPA) Über 15 Millionen Euro wird die Landesabteilung Wasserschutzbauten in diesem Jahr in den Schutz vor Hochwasser und Lawinen investieren. Dies sieht das Jahresprogramm vor, das nun von der Landesregierung genehmigt worden ist. "Wie notwendig der Katastrophenschutz ist, haben uns nicht zuletzt die großen Hochwasser in unseren Nachbarregionen gezeigt", so Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Mit dem Bagger neue Lebensräume schaffen: Ökologie und Hochwasserschutz sollen möglichst Hand in Hand gehen
"Wer die Bilder der Hochwasserkatastrophen vor Augen hat, der weiß, wie anfällig unsere Siedlungen und Infrastrukturen sind, wenn die Natur einmal ihre Krallen zeigt", so Landeshauptmann Durnwalder. Wie kann man sich aber vor den Folgen solcher Ereignisse schützen? "Das Jahresprogramm der Wildbachverbauung weist eine Reihe von Schutzmaßnahmen in der Talsohle, aber auch im Gebirge auf: von den traditionellen technischen Schutzbauten bis zu gewässerökologischen Arbeiten", so Durnwalder.

Längst schon ist der Schutz vor Hochwasser und Lawinen nicht mehr nur mit klassischen Verbauungsmaßnahmen gleichzusetzen. "Uns geht es darum, wo möglich, technische und ökologische Erfordernisse unter einen Hut zu bringen", erklärt der Landeshauptmann. Und Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten, ergänzt: "Wir versuchen stets, Bauwerke so in Bachbett und Landschaft einzubinden, dass die Ansprüche von Tieren und Pflanzen an ihren natürlichen Lebensraum erfüllt werden."

Einer der Schwerpunkte im Jahresprogramm ist die Absicherung von Siedlungsgebieten durch Sperren, die angeschwemmtes Material aufhalten sollen. Solche Sperren werden etwa im Taistnerbach, im Außergsellbach in Sexten, im Fallerbach in Sterzing, im Großbergbach in Pfitsch, im Montanerbach oder im Krämertalbach in Deutschnofen errichtet. Zudem werden in vielen steilen Bächen und Gräben Schutzbauten erstellt, die Muren verhindern sollen.

Daneben geht es um die Instandhaltung und Sanierung alter Schutzbauten, von denen es in Südtirol rund 30.000 gibt. Vor allem jene, die im ausgehenden 18. Jahrhundert und später in den 50er Jahren errichtet worden sind, müssen zunehmend instand gehalten oder ersetzt  werden, etwa solche in Moos i.P., Eppan, Karneid, Sarntal, Villanders oder Villnöss. Auch der Damm an der Rienz in Bruneck und St. Lorenzen muss saniert werden.

Darüber hinaus sorgt die Wildbachverbauung für die Sicherung von Rutschhängen durch Holzsperren und ingenieurbiologische Maßnahmen. Und auch der ökologischen Verbesserung bestehender Verbauungen und Gewässerregulierungen kommt immer größere Bedeutung zu. So werden Flussabschnitte erweitert und Sicherungsbauten fischgerecht gestaltet, etwa an der Etsch, der Ahr, am Sextnerbach, Eisack und Antholzerbach. In Sachen Lawinenschutz werden schließlich große Bauvorhaben in Martell, Ridnaun, an der Gampenstraße in Tisens und in Schnals in Angriff genommen.

chr