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Etschufer bei Kurtinig und Salurn wird revitalisiert

LPA - Die Arbeiter der Landesabteilung Wasserschutzbauten werden ab dem kommenden Montag, 12. Februar, bei Kurtinig und Salurn im Einsatz stehen. Dort gestalten sie zwei Uferabschnitte der Etsch naturnah um.

Die Etsch im Unterland mit dem Fennberg und der Salurner Klause im Hintergrund.
Die Etsch ist im Abschnitt Meran bis Salurn kein natürlicher Fluss mehr, sondern durch Uferschutzbauten reguliert. Nur noch an sehr wenigen Stellen ist es möglich, Flächen für eine Revitalisierung der Ufer bzw. eine Aufweitung des Flussbettes zu finden. Zwei solcher Gewässerabschnitte an Südtirols Hauptfluss werden in den kommenden Wochen naturnah umgestaltet. Im Rahmen von zwei Verbauungsprojekten, die der Geometer Giorgio Coli ausgearbeitet hat, werden Uferabschnitte bei Kurtinig und bei Salurn revitalisiert.

Zur naturnahen Umgestaltung gehören der Abbruch der bestehenden geradlinigen Uferschutzmauer am Niederwasserprofil und die Errichtung  eines neuen unregelmäßig geschwungenen Uferschutzes, der zehn bis 20 Meter weiter Richtung Damm errichtet wird. Die Revitalisierung sieht auch eine Materialentnahme vor: des Geländeniveau wird im Bereich des Vorlandes ohne Feinsand um etwa 1,5 Meter und um drei Meter im dammseitigen Bereich mit den Flinsablagerungen abgesenkt, damit das Flussbett in diesem 300 Meter langen Abschnitt verbreitert und das Ufer flacher gestaltet werden können. Auf diese Weise wird eine Verlandungszone geschaffen. Die bestehenden Purpur- und Mandelweidengebüsche bzw. ihre Wurzelstöcke werden schonend ausgegraben und am neu errichteten flachen Ufer wiedereingesetzt. Weiters wird eine Blocksteinschüttung neu errichtet, die auch einen strukturierten Uferbereich vorsieht, der als Einstand für Fische dienen soll. Ebenso soll Totholz am neu errichteten Ufer eingebaut werden und damit die Strukturvielfalt erhöhen.

Die Revitalisierung gehört zu einem Mehrjahresplan. Auf der Grundlage dieses Pflegeplans sind vier Arbeitsgruppen mit Kahl- und Pflegehieben, Durchforstungen und Baumschnitten beschäftigt. "Die Arbeiten sind notwendig, um das Umland der Etsch vor Überflutungen zu schützen", erklärt dazu Landeshauptmann Luis Durnwalder, der auch betont, dass der Hochwasserschutz Priorität hat. "Gleichzeitig ist es uns aber ein großes Anliegen, eine möglichst optimale Vereinbarkeit zwischen Umwelt- und Hochwasserschutz zu erreichen", so der Landeshauptmann.

„Schwerpunkt der Arbeiten 2007 ist die Pflege von Jungwuchsbeständen, die elastisch erhalten werden, um bei einem möglichen Hochwasser keine Verminderung des Wasserdurchflusses herbeizuführen“, erklärt Willigis Gallmetzer von der Landesabteilung Wasserschutzbauten.

An einigen Stellen wird es auch notwendig sein, den Baumbestand vollständig zu entfernen, und zwar vor allem dort, wo diese auf in Vergangenheit abgelagerten Sandbänken wachsen. Nachdem diese Sandbänke das Flussbett einengen, müssen sie periodisch ausgebaggert werden. "Das Ausbaggern ist notwendig, um die Überschwemmungsgefahr einzudämmen", so Hanspeter Staffler, Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung. Allerdings gelte auch hier, dass diese Arbeiten mit größter Rücksicht auf die Umwelt erfolgten.

ohn

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