News & Events

Naturmuseum: Veranstaltungen rund um den Darwin-Tag

LPA - Der Mensch stammt vom Affen ab und nur jene Arten überleben, die sich der Umwelt am besten anpassen. Mit diesen Theorien wurde Charles Darwin bekannt. Anlässlich seines Geburtstages am 12. Februar dreht sich im Naturmuseum in Bozen eine Woche lang alles um den bedeutendsten Naturforscher sowie um die Genforschung in Südtirol im Allgemeinen und die genetischen Unterschiede der Ladiner und Deutschen in den Ostalpen im Speziellen. Landesmuseenpräsident Bruno Hosp und Naturmuseumdirektor Vito Zingerle haben das Veranstaltungsprogramm um den Darwin-Tag heute, 8. Februar, im Naturmuseum in Bozen vorgestellt.

Der 1809 geborene Charles Darwin hat mit seiner Evolutionstheorie die Vorstellungen von den Entwicklungsvorgängen in der Natur verändert. Sein Buch „Über die Entstehung der Arten oder Das Erhaltenbleiben der begünstigten Rassen im Ringen um die Existenz" war bereits am ersten Tag seines Erscheinens vergriffen. Darin schrieb Darwin, dass sich die Lebewesen über Zeiträume von Tausenden von Jahren weiter entwickeln und verändern, um sich gegen Feinde zu behaupten und das Angebot an Nahrung optimal zu nutzen. Außerdem stellte Darwin die Hypothese auf, dass alle Arten, also auch der Mensch, in grauer Vorzeit eine gemeinsame Abstammung haben und sich über einen Entwicklungsprozesses differenziert und verändert haben. Nur jene Arten und Eigenschaften der Arten bleiben erhalten, die der jeweiligen Umgebung am besten angepasst sind. Die meisten modernen Evolutionstheorien werden heute von den Theorien Darwins abgeleitet.

Das Naturmuseum in Bozen nimmt den Geburtstag des Naturforschers am 12. Februar zum Anlass, um sich bei mehreren Veranstaltungen mit Genetik und mit dem Wissenschaftler Darwin zu befassen.

Gleich am 12. Februar wird der Biologe und Experte für Molekularanthropologie Cristiano Vernesi über die „Genetische Differenzierung zwischen den deutschen und ladinischen Volksgruppen in den Ostalpen“ referieren. Vernesi, der sich mit Evolutionsprozessen und demografischen Vorgängen bei Bevölkerungsgruppen auseinandersetzt, geht bei seinem Referat darauf ein, wie sich die geografische Abgeschiedenheit auf die genetischen Eigenschaften einer Bevölkerungsgruppe auswirken, und ob kulturelle Faktoren genetische Veränderungen beeinflussen. Bei der Genanalyse bei der deutschen und ladinischen Volksgruppe in den Ostalpen traten deutliche Unterschiede der geografisch beieinander liegenden Bevölkerungsgruppen zutage. Der Vortrag in italienischer Sprache findet um 20 Uhr statt. Alle Interessierten können kostenlos daran teilnehmen.

Am 14. Februar um 20 Uhr geht es im Naturmuseum bei einem Vortrag des Neurologen Peter P. Pramstaller um die Genforschung in Südtirol. Im Zentrum Europas stellt Südtirol nämlich auch heute noch eine kulturell-linguistische Insel dar, mit einer genetisch relativ homogenen Bevölkerung, einem hoch entwickelten Gesundheitssystem und einzigartigen Stammbaumarchiven. Dies sind ideale Voraussetzungen, um das Zusammenwirken zwischen Genen, Krankheit und Umwelt zu untersuchen. Das Institut für Genetische Medizin an der Europäischen Medizin, bei dem Pramstaller mitarbeitet, verfolgt einen multidisziplinären Ansatz, der sich in den verschiedenen Forschungsschwerpunkten widerspiegelt: Klinische Forschung, Genetische Epidemiologie und Biostatistik, Molekulare Genetik, Biomedizinische Informatik, Medizingeschichte und Genealogie, Wissenschaft und Gesellschaft. Die Forschungsergebnisse sind eine wichtige Grundlage für die verbesserte Früherkennung, Prävention und Behandlung von häufigen Krankheiten. Der Vortrag ist für alle Interessierten kostenlos zugänglich.

Naturwissenschaftliche Theorien werden am 16. Februar bei einem Kabarett be- oder zerlegt. Das Kabarettisten-Duo „Mammutjäger“ zeigt um 20 Uhr allerlei Alltägliches als stetigen Teil des schöpferischen Aktes und vermischt theatralische Spiellust mit wissenschaftlichen Fakten, Theorien oder Ereignissen und beflügelt dadurch die Phantasie der Zuschauer. Karten für das Kabarett „Mammutjäger – urgeknallt“ gibt es um 15 Euro unter der Rufnummer 0471 412964 zu reservieren.

Am 17. Februar wird dann ein weiteres unterhaltsames und lustiges Schauspiel für junge Leute ab sieben Jahren angeboten, das die Geschichte von Charles Darwin mit seiner außergewöhnlichen Reise um die Welt nacherzählt. Auf den Spuren seiner Ideen und Einsichten wird verständlich gemacht, wie Darwin zu seiner Evolutionstheorie gelangt und wie sie im alltäglichen Leben fassbar wird. Die Theaterkompanie “Le Nuvole” aus Neapel experimentiert seit über 20 Jahren mit neuen Formen von wissenschaftlichem Theater. Sie wird im Naturmuseum um 15 Uhr mit ihrem Stück „In viaggio con Darwin“ (Auf der Reise mit Darwin) in italienischer Sprache zu Gast sein. Interessierte können sich unter der Rufnummer 0471 412964 zur Vorstellung anmelden. Zu bezahlen ist der Eintrittpreis des Museums.

Alle Veranstaltungen rund um Darwin, die Evolutionstheorie und Genetik finden im Naturmuseum, Bindergasse 1, in Bozen statt.

SAN