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Luftwerte des Bozner Müllofens unter ständiger Kontrolle – Biomüllsammlung sinnvoll
LPA - „Am Müllofen Bozen sind keine Schäden aufgetreten, sondern es laufen derzeit Instandhaltungsarbeiten. Die ausgestoßenen Luftschadstoffe sind kontinuierlich aufgezeichnet worden, obwohl sie wegen eines PC-Ausfalls nicht im Web zu sehen waren“, erklärt Landesumweltagenturdirektor Luigi Minach und nimmt damit zu Medienberichten in dieser Sache Stellung. Auch die in Fagre gestellte Sammlung von organischem Müll sei gerechtfertigt, heißt es aus der Landesumweltagentur.
Der Kran und die Arbeiter, die seit Kurzem beim Verbrennungsofen in Bozen zu sehen sind, haben bei den Umweltschützern Zweifel am Funktionieren der Anlage aufkommen lassen, die dann in Medienberichten aufgegriffen wurden. „Bei den Arbeiten an der Müllverbrennungsanlage handelt es sich um Instandhaltungsarbeiten. Derzeit wird auf einer der beiden Linien gearbeitet. Noch innerhalb Jänner sollen die Arbeiten abgeschlossen sein“, erklärt Umweltagenturdirektor Minach.Auch der Ausfall der Webseite mit den Daten zu den Luftschadstoffen, die durch die Verbrennung im Müllofen entstehen, hat die Umweltschützer auf den Plan gerufen. Hierbei handle es sich um ein Computerproblem, weiß Minach zu beruhigen. Ein Computer sei ausgefallen, die Messung der Schadstoffkonzentration sei jedoch ordnungsgemäß erfolgt und nur durch den Computerausfall nicht automatisch ins Internet eingespeist worden. „Die Stickoxid-, Kohlenmonoxid-, Schwefeloxid- und Wasserstoffcloridwerte wurden ständig gemessen“, betont der Umweltagenturdirektor. Für die Dioxinwerte gäbe es kein Instrument zur ständigen Überwachung ,weshalb diese auch nie im Internet publiziert worden seien. „Der Müllofen in Bozen ist in Sachen Schadstoffmessungen ein Vorreitermodell, denn neben den üblichen gesetzlichen Auflagen werden in regelmäßigen Abständen zusätzliche Luftproben der Emissionen genommen“, sagt Minach. Diese werden dann im Labor untersucht. „Falls die entsprechenden Grenzwerte überschritten werden, wird der Müllofen sofort ausgeschaltet und der Müll wandert direkt in die Deponie“, unterstreicht Minach.
In punkto Luftqualität verweist Minach außerdem auf die Kampagne „Aktiv für gute Luft“, die die Landesumweltagentur ins Leben gerufen hat. Dabei laufen eine Reihe von Monitorings zum Staubgehalt in der Luft, zu den Dioxinen und zu Polyzyklischen aromatische Kohlenwasserstoffen, wobei auch die Ausstöße des Müllofens bewertet werden. Sobald die Messergebnisse vorliegen, werden diese umgehend veröffentlicht, kündigt Minach an.
Gerechtfertigt sei schließlich auch die Sammlung von organischem Müll, heißt es aus der Landesumweltagentur. Auch diese war die in Medienberichten in Frage gestellt worden. Ziel der getrennten Sammlung sei es, organische Substanzen wieder in den natürlichen Kreislauf zurückzuführen, betonen die Verantwortlichen in der Landesumweltagentur. Was die Verbrennung von Biomüll anbelangt, gibt es von der Landesumweltagentur folgende Erklärung: Den Verbrennungsofen kann man sich als Brennkessel vorstellen, in dem eine Müllmenge mit einem bestimmten Heizwert verbrannt werden kann. Der Heizwert ergibt sich aus der Müllmenge multipliziert mit dem Heizwert des jeweiligen Mülls. Wenn viel organischer Müll im Restmüll enthalten ist, dann sinkt der Heizwert des Restmülls und somit erhöht sich die Müllmenge, die verbrannt werden kann.
Die neue thermische Restmüllverwertungsanlage soll 130.000 Tonnen Müll pro Jahr verbrennen können. Das entspricht einem Heizwert von 3100 Kilokalorien pro Kilogramm Müll. Die Anlage kann somit 403 Milliarden Kilokalorien Müll verbrennen.
SAN