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Landschaftsplan von Wengen: Naturparkverwaltung arbeitet nicht über die Köpfe der Grundeigentümer hinweg

LPA – Das Landesamt für Naturparke widerspricht den in der Presse veröffentlichten Aussagen des Bürgermeisters von Wengen, Franz Complojer, zur Eingliederung der Armentarawiesen in den Naturpark Fanes-Sennes-Prags. Das Naturparkamt sei nicht „gegen jede Veränderung, egal, ob sie wichtig für die Bewirtschaftung ist oder nicht“. Außerdem sei die Eingliederung der Armentarawiesen keineswegs über die Köpfe der Grundeigentümer beschlossen worden.

Artur Kammerer, Direktor im Landesamt für Naturparke,  präzisiert, dass das Naturparkamt der Gemeinde und den örtlichen Vertretern des Bauernbundes zwar vorgeschlagen hat, die landschaftlich und ökologisch außergewöhnlich wertvollen Armentarawiesen anlässlich der Überarbeitung des Landschaftsplans von Wengen in den Park einzugliedern. Auf Einladung des Bauernbundes wurde ein Informationstreffen für die betroffenen Grundeigentümer durchgeführt. „Dabei haben wir ganz klar gesagt, dass die Initiative nur dann weiterverfolgt wird, wenn die Grundeigentümer befragt und mehrheitlich damit einverstanden sind“, betont Amtsdirektor Kammerer.

Die Befragung der Grundeigentümer hat der Bauernbund durchgeführt und dem Naturparkamt die mehrheitliche Zustimmung zur Eingliederung mitgeteilt, woraufhin letzteres den Erweiterungsvorschlag der Ersten Landschaftsschutzkommission unterbreitet hat. Laut Kammerer ist es weder im Interesse noch übliche Arbeitsweise des Amtes, Naturparks ohne Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung und vor allem der direkt Betroffenen zu erweitern. Die Entwicklung und der Erfolg der Naturparks sind nämlich sehr eng mit der Akzeptanz der örtlichen Bevölkerung verbunden. Gerade deshalb wird im Rahmen der Zielsetzungen dieser Schutzgebiete stets versucht, den Bedürfnissen und Anforderungen der verschiedenen Interessensgruppen Rechnung zu tragen.

Dieser Dialog schlägt sich auch in der Arbeit der Führungsausschüsse nieder. In diesen Gremien wird offen und konstruktiv mit den lokalen Akteuren über die einzelnen Maßnahmen und die Führung der Gebiete diskutiert und entschieden. Dabei hat man sicherlich vorrangig die Aufgaben des Schutzes vor Augen, vergisst aber nicht um die Notwendigkeit der Weiterentwicklung. Dies belegen über 30 Jahre erfolgreiche Naturparkgeschichte und die zunehmende Bedeutung der Naturparks für die nachhaltige Regionalentwicklung. Der Einsatz und die vielen Impulse haben dazu geführt, dass ein Großteil der Bevölkerung und der Gemeinden hinter der Naturparkidee stehen und zur weiteren positiven Entwicklung ihren Beitrag leisten.

LPA