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Antholz: Sperre und Becken sollen Klammbach zähmen

(LPA) Welche Gewalt ein Wildbach entfalten kann, hat der Klammbach in der Gemeinde Rasen-Antholz im Sommer des Vorjahrs deutlich gemacht. Nicht weniger als 100.000 Kubikmeter Material hatte der Bach an drei Tagen zu Tal befördert und dabei sogar den Antholzerbach verlegt und umgeleitet. Um dies in Zukunft zu verhindern, wird derzeit ein Rückhaltebecken im Auslauf des Klammbachs errichtet.

Nur durch Glück niemand zu Schaden gekommen: Rund 100.000 Kubikmeter Material hat der Klammbach im Vorjahr zu Tal befördert
Lockeres Sediment, Material aus Hang- und Felsstürzen, Moränen: Im Einzugsgebiet des Klammbachs, eines orographisch rechten Zuflusses des Antholzerbachs, lagert auch nach den gewaltigen Muren im Juli und August letzten Jahres noch genügend Material, das vom  Klammbach bei heftigen Niederschlägen zu Tal transportiert werden und dort enorme Schäden anrichten könnte. "Wir haben bereits im vorigen Jahr einen Vorgeschmack dessen bekommen, was der Klammbach anrichten kann", so Landeshauptmann Luis Durnwalder, der für die Wildbachverbauung verantwortlich zeichnet. "Zum Glück sind damals keine Menschen zu Schaden gekommen."

Um Muren wie jene im Sommer 2005 in Zukunft zu entschärfen, vor allem aber ein Aufstauen des Antholzerbachs durch das vom Klammbach zu Tal beförderte Material zu verhindern, errichten Arbeiter des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost derzeit ein riesiges Auffangbecken im Auslauf des Klammbachs. "Dies ist auch aufgrund des überaus steilen Geländes, durch das der Bach fließt, der einzige Ort, um ein solches Becken errichten zu können", erklärt dazu Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten.

Seit rund drei Wochen ist man demnach dabei, nach einem Projekt von Amtsdirektor Sandro Gius eine Filtersperre aus Stahlbeton zu errichten, die den Auslauf des Bachs regulieren soll. In einem zweiten Schritt sollen dann ein Ablagerungsplatz ausgehoben und die bestehenden Dämme erhöht werden. "Dadurch schaffen wir Platz für nicht weniger als 100.000 Kubikmeter Material", so Projektant Gius. Genau jene Menge also, die auch im Sommer 2005 zu Tal geschwemmt worden war.

Sperre und Becken sollen in Zukunft verhindern, dass das vom Klammbach angespülte Material in den Antholzerbach gelangt. "Die größte Gefahr für die Gebäude und Kulturgründe im Mündungsbereich des Klammbachs ist jene, dass der Antholzerbach aufgestaut wird und sich deshalb ein neues Bett graben muss", so Abteilungsdirektor Pollinger. Dieser Gefahr kann man mit der neuen Sicherungsmaßnahme bestmöglich begegnen. Investiert werden in die Sicherung des Klammbachs rund 360.000 Euro.

chr