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Mehrere Amerikanische Kiefernwanzen in Südtirol gesichtet

LPA - Dem Naturmuseum wurden in den vergangenen zwei Monaten vermehrt Beobachtungen eines stattlichen, etwa zwei Zentimeter großen Insekts gemeldet. Es handelt sich dabei nicht – wie man auf dem ersten Blick meinen könnte – um einen Käfer, sondern um eine Wanze und zwar um die Amerikanische Kiefernwanze. Besonders häufig scheint die Wanze in der Bozner und Brixner Gegend vorzukommen, aber auch im Hochpustertal und im Obervinschgau ist sie schon gesichtet worden. Die Kiefernwanze ist ein reiner Pflanzensaftsauger und daher für den Menschen völlig unproblematisch. Ihr bevorzugtes Nahrungsziel sind Kiefernzapfen.

Amerikanische Kiefernwanze (FOTO:Andreas Hilpold, Naturmuseum Südtirol)
Die Amerikanische Kiefernwanze (Leptoglossus occidentalis) stammt aus Nordamerika und wurde 1999 erstmals in Europa bei Vicenza festgestellt. In den darauf folgenden Jahren hat sie sich massiv nach Norden ausgebreitet. In den vergangenen zwei Jahren wurde sie auch in Südtirol und Österreich beobachtet. Die neuen Südtiroler Vorkommen fanden bereits im Vorjahr Eingang in die „Gredleriana“, der wissenschaftlichen Zeitschrift des Naturmuseums Südtirol.

Das Insekt wurde von zahlreichen Orten Südtirols, besonders häufig von der Bozner und Brixner Gegend, aber auch vom Hochpustertal und vom Obervinschgau im Naturmuseum gemeldet. Die Art ist – wie der Großteil der Wanzen – ein reiner Pflanzensaftsauger und daher für den Menschen völlig unproblematisch. Als Nahrungsziel bevorzugt die Kiefernwanze Kiefernzapfen, an deren Samen sie saugt. Die Samen werden dadurch vorübergehend in ihrem Wachstum eingeschränkt, aber die Pflanze nimmt keinen Schaden.

Die Art gehört in die Familie der Randwanzen, die in Südtirol mit etwa einem Dutzend Arten vertreten ist. Sie ist flugfähig und sucht im Herbst ein geeignetes Winterquartier. Dabei steuert sie immer wieder auch die Häuser der Menschen an. Wie für Wanzen typisch besitzt auch die Kiefernwanze Stinkdrüsen. Bei Bedrohung verströmt sie einen nicht unangenehmen Apfelduft. Die Art ist durch die verbreiterten, flachen Hinterbeine und das weiße m-förmige Muster auf den Vorderflügeln unverkennbar.

SAN