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UVP: Wasserkraftwerke, Biogasanlage und Tiefgarage
(LPA) Eine ganze Reihe von Projekten hat in dieser Woche die Hürde der Umweltverträglichkeitsprüfung genommen. Darunter finden sich eine Tiefgarage, zu sanierende Trinkwasserleitungen, Wasserkraftwerke und nicht zuletzt die größte Biogasanlage des Landes in Schluderns
Am Mittwoch haben sowohl der UVP-Beirat als auch die UVP-Amtsdirektoren getagt. Die wichtigste Entscheidung des Beirats ist dabei eine Ablehnung, und zwar jene des Projekts für die Materialaufschüttung beim "Unterseeberhof" in der Gemeinde Vahrn. Der Beirat hat zu diesem Projekt ein negatives Gutachten abgegeben, weil die betroffene Fläche bereits als Ablagerungsplatz für das Aushubmaterial des Brennerbasistunnels vorgesehen ist.Grünes Licht der UVP-Amtsdirektoren hat dagegen das Projekt zur Errichtung der übergemeindlichen Biogasanlage in Schluderns bekommen. "Es handelt sich dabei um die größte ihrer Art im ganzen Land", erklärt Walter Huber, Vorsitzender der UVP-Amtsdirektorenkonferenz. Die Anlage ist auf 1350 Großvieheinheiten ausgelegt und kann 24.000 Kubikmeter Mist und Gülle sowie 4000 Kubikmeter Kofermente zur Wärme- und Energieerzeugung nutzen. "Das Geruchsproblem stellt sich hier insofern kaum, als dass das nächste Wohnhaus ganze 750 Meter von der Anlage entfernt ist", so Huber. Errichtet werden unter anderem zwei 1700 Kubikmeter fassende Fermenter und ein Gaslagertank mit einem Fassungsvermögen von 3400 Kubikmetern. Die erzeugte Energie und Wärme soll in das bereits bestehende Fernheiznetz eingespeist werden.
Ebenfalls gutgeheißen haben die UVP-Direktoren das Projekt für den Bau einer neuen Tiefgarage der Gemeinde Bozen an der Ecke Lancia-/Galileistraße. Die Garage soll über eine Stellfläche von 1700 Quadratmetern verfügen und 209 Fahrzeugen Platz bieten. "Die vorgeschriebenen Umweltauflagen, etwa der Einbau von Ölabscheidern und einer Belüftung werden vom Projekt erfüllt", erklärt Huber.
Gleich zwei Projekte für Wasserkraftwerke lagen den UVP-Amtsdirektoren für die Gemeinde Rasen Antholz vor. Grünes Licht gab's dabei allerdings nur für das geplante Werk am Rauterbach, und auch das nur bedingt. Das Werk würde eine enorme Fallhöhe von 360 Metern zur Erzeugung einer Leistung von 520 Kilowatt nutzen, allerdings ist das positive UVP-Gutachten an ein ebenso positives Gutachten der Wildbachverbauung gebunden. Bleibt dieses aus, wird auch das OK der UVP rückgängig gemacht.
Gleich von vornherein negativ begutachtet wurde dagegen das Projekt zum Bau eines Kraftwerks mit Wasserradantrieb in Oberrasen. Gegen das Projekt sprachen der hohe Wasserbedarf, die Lage mitten in Oberrasen und die Positionierung des Werks in einem steilen Hang. "Der Hang ist ohnehin bereits rutschgefährdet und diese Gefahr würde noch erhöht, wenn der Hang angeschnitten würde", so Ressortdirektor Huber.
Das OK von Seiten der UVP-Amtsdirektoren gab's für das Projekt zur Sanierung der Trinkwasseranlage in Gereuth in der Gemeinde Brixen. Hier werden die Quelle neu gefasst, ein neuer Druckbehälter errichtet und eine Entsäuerungsanlage eingebaut.
Ebenfalls in der Gemeinde Brixen, allerdings in Mellaun, werden die Trink- und Löschwasserleitungen saniert, eine neue Quelle wird gefasst und zwei weitere Höfe werden dank einer 522 Meter langen neuen Leitung angeschlossen. Ausgestattet wird die neue Anlage auch mit einer UV-Anlage zur Reinigung des Wassers.
Saniert werden kann nach Meinung der UVP-Direktoren auch die Trink- und Löschwasserleitung der Gemeinde St. Christina in Gröden. Das vorgelegte Projekt sieht die Sanierung von 3,2 Kilometern der Hauptleitung Cisles vor.
In Lüsen kann die Gemeinde an die Sanierung der Hauptsammler für Schmutzwasser gehen. Betroffen sind zwei insgesamt rund 1,3 Kilometer lange Abschnitte der alten Leitungen Rungg/Dorf und Gedrarz/Hilber. "Die Sanierung zu diesem Zeitpunkt bietet sich an, weil derzeit im besagten Abschnitt auch die Rohre für das Fernheiznetz verlegt werden", erklärt dazu UVP-Direktoren-Vorsitzender Huber.
chr