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LR Mussner auf Lokalaugenschein am "Pasqualihügel": Sanierung läuft, Risiken unter Kontrolle
(LPA) Gemeinsam mit Vertretern der Stadtgemeinde Bozen hat Bautenlandesrat Florian Mussner heute (18. Oktober) die Arbeiten zur Sanierung des Müllhügels in Bozen Süd, "Pasqualihügel" genannt, unter die Lupe genommen. "Wir wenden hier eine Abtragungs- und Sanierungstechnik an, die es uns erlaubt, jedes Risiko auszuschließen", so Mussner. Die Arbeiten sollen bis Herbst nächsten Jahres abgeschlossen werden.
Entstanden ist der "Pasqualihügel" im äußersten Süden der Landeshauptstadt in den 50er und 60er Jahren. Die Deponie, auf der in erster Linie Bauschutt und Industrieabfälle abgelagert worden sind, umfasste damals eine Fläche von 2,3 Hektar, die heute an die Autobahnausfahrt Bozen Süd angrenzt, und ist im Laufe der Jahre auf ein Volumen von 305.000 Kubikmetern angewachsen. Es wäre Aufgabe der Stadtgemeinde Bozen gewesen, den Müllhügel zu sanieren, allerdings sah sich diese dazu nicht in der Lage und hat im Jahr 2004 die gesamte Fläche dem Land übereignet. Im Gegenzug hat das Land die Verpflichtung übernommen, die Deponie abzutragen und den Boden zu sanieren.Über den Stand der Sanierungsarbeiten haben sich heute Bautenlandesrat Mussner und eine Delegation der Gemeinde, angeführt von Bürgermeister Luigi Spagnolli, im Rahmen eines Lokalaugenscheins informiert. Die Sanierung läuft nach einem vom Bautenressort in Auftrag gegebenen Projekt, das das Unternehmen "H&T" in Zusammenarbeit mit den Landesämtern für Entsorgungsanlagen und für Abfallwirtschaft ausgearbeitet hat. Die Abtragung des "Pasqualihügels" ist dabei Teil der Sicherung der ehemaligen Mülldeponie Sigmundskron.
Die Arbeiten zur Abtragung und Sicherung sind auf europäischer Ebene ausgeschrieben und einer heimischen Bietergemeinschaft zugeschlagen worden, die nun seit einigen Monaten an der Arbeit ist. "Wir sind zuversichtlich, dass die Arbeiten innerhalb Herbst 2007 abgeschlossen werden können", so Landesrat Mussner, "und zwar mit der größtmöglichen Garantie für die Sicherheit des eingesetzten Personals und der Bürger." Um die Kosten für die notwendige Sanierung in Grenzen zu halten, ist man mit den ausführenden Unternehmen überein gekommen, diesen die Fläche zu verkaufen. "Damit belaufen sich die Kosten für den Steuerzahler auf 1,345 Millionen Euro anstatt der veranschlagten 13 Millionen Euro", so Mussner.
Heikel ist die Sanierung einer alten Deponie allemal. Aus diesem Grund ist man in diesem Fall auf Nummer sicher gegangen. "Wir wenden hier Techniken an, mit denen wir die Emissionen unter Kontrolle halten können, es erfolgen laufend Messungen an den verschiedensten Punkten auf der Baustelle und in der Umgebung", erklärt der Bautenlandesrat. Kontrolliert werden so die Luftqualität und jene des Grundwassers, und zwar auch am Bahnhof von Bozen, von wo aus die verschmutzten Erdschichten nach Deutschland transportiert werden. "Es besteht keine Gefahr einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, weder für die Arbeiter noch für die Anrainer", so Mussner. Auf der Baustelle selbst gilt strikte Schutzanzugs-, Masken-, Brillen- und Handschuhpflicht, die Luft, die aus den Arbeitszelten entweicht, wird mit einem Filter gereinigt.
Bürgermeister Spagnolli hob beim heutigen Lokalaugenschein die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land hervor. Dank dieser Zusammenarbeit werde eine Fläche wieder brauchbar gemacht, auf der sich Unternehmen ansiedeln könnten. Eine Fläche, von der tausende Kubikmeter Material entfernt werden müssen, wie die Fachleute des Landes heute erläuterten. So müssen 5000 Kubikmeter sauberes Material abtransportiert werden, weitere 171.000 Kubikmeter leicht verschmutztes Material, 120.000 Kubikmeter mittelstark verschmutztes, 8500 Kubikmeter stark verschmutztes und schließlich 600 Kubikmeter an gefährlichen Abfällen. Bis dato sind rund acht Prozent des Materials entfernt worden.
chr