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"Aktiv für gute Luft" geht in die zweite Runde - Vier Ressorts stellen Aktionen vor

(LPA) Der Kampf für eine möglichst gute Luftqualität auch in den Wintermonaten geht in die nächste Runde. Die Landesräte Michl Laimer, Werner Frick, Thomas Widmann und Ressortdirektor Florian Zerzer in Vertretung von Landesrat Richard Theiner haben heute (18. Oktober) die umfangreichen Maßnahmen im Rahmen der Aktion "Aktiv für gute Luft" vorgestellt. Sie reichen von einer Hotline über gezielte Kfz-Steuerbefreiungen und weitere Anstrengungen im öffentlichen Nahverkehr bis zu medizinischen Studien.

Maßnahmen für gute Luft vorgestellt: (v.l.n.r.) Luigi Minach, LR Werner Frick, LR Thomas Widmann, LR Michl Laimer und Ressortdirektor Florian Zerzer
Die Marschrichtung des Einsatzes für eine bessere Luftqualität wurde heute im Rahmen der Vorstellung des Maßnahmenpakets von Umweltlandesrat Michl Laimer vorgegeben: "Im Grunde ist jeder von uns Teil des Problems, insofern kann auch jeder von uns zur Lösung beitragen." Auf diesen Aspekt sollten alle Südtirolerinnen und Südtiroler aufmerksam gemacht werden. "Dabei geht es uns nicht darum, Verbote auszusprechen, sondern die Menschen auf die Alternativen aufmerksam zu machen", so Laimer.

Dies wird einmal - und dies ist die große Neuerung der heurigen Aktion - mit Hilfe einer Hotline geschehen. Unter der Nummer 848 881122 werden geschulte Mitarbeiter von montags bis samstags jeweils von 7.30 bis 20.00 Uhr für Auskünfte aller Art zu Mobilität, Gesundheitsrisiken, Steuerbefreiungen, etc. zur Verfügung stehen. Dazu kommen eine Sondersendung des "Umweltspiegels" im Sender Bozen der RAI, Radiospots, Aufkleber und Poster. "Darüber hinaus gestalten wir auch die Homepage zur Kampagne neu und legen diese auch in englischer Sprache vor", so Laimer. Dies vor allem deshalb, weil international sehr großes Interesse am Südtiroler Weg in Sachen Luftreinhaltung bestehe. Die entsprechenden Infos werden unter der Webadresse www.provinz.bz.it/guteluft publiziert.

Klar gestellt hat Landesrat Laimer heute auch, dass man nicht vorhabe, das Heizen mit Holz an "normalen" Tagen zu verbieten. "Der Holzbrand ist in Sachen Feinstaub durchaus ein Problem, wir sprechen allerdings lediglich die Empfehlung aus, in kritischen Tagen auf das Heizen mit Holz zu verzichten, wenn man über eine Gasheizung verfügt", so Laimer.

Finanzlandesrat Werner Frick ging heute auf die Folgen der Kfz-Steuerbefreiung umweltschonender Fahrzeuge ein. "Zur Zeit sind in Südtirol rund 11.000 Fahrzeuge mit Partikelfilter unterwegs", so Frick. Diese würden auch im kommenden Jahr auf einjährige (Neuwagen) oder zweijährige (Nachrüstung) Steuerbefreiungen zählen können. Drei Jahre von der Kfz-Steuer befreit werden methangetriebene Autos. "Allein in den letzten sechs Monaten haben wir den Bestand auf heute rund 500 verdoppelt", so Frick. Und auch das Tankstellennetz werde langsam aber sicher erweitert. Zu den bestehenden fünf Methantankstellen kämen in kürzester Zeit zwei in Vilpian und Naturns dazu, vier weitere seien in Planung, so der Landesrat.

Auf ein Paradox wies heute hingegen Mobilitätslandesrat Thomas Widmann hin: "Der Mensch ist Nutznießer, Verursacher und Betroffener des Verkehrs, sieht sich selbst allerdings meist nur in der Rolle des Nutznießers und Betroffenen und schimpft über die anderen Verursacher", so Widmann. Diesem Verhalten versuche man, mit dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs gegenzusteuern: Die Vinschger Bahn mit voraussichtlich 1,3 Millionen Nutzern im heurigen Jahr, die Citybusse mit zwei Millionen Nutzern, die Abo+-Kampagne mit 10.000 an Schüler und Studenten verkaufte Abos - all diese Maßnahmen zeigten, dass moderne Maßnahmen im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs auf großen Erfolg stießen.

Florian Zerzer, Ressortdirektor von Landesrat Theiner, betonte schließlich, dass alle Maßnahmen vor allem dann auf Akzeptanz bei der Bevölkerung stießen, wenn der Zusammenhang von Luftqualität und Gesundheit bewiesen sei. "Wir haben entsprechende Studien in Auftrag gegeben und die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass ein solcher Zusammenhang durchaus besteht", so Zerzer. Allerdings sei diese Nachricht kein Grund für Alarmstimmung, da es vor allem um Risikopatienten gehe. "Betroffen sind vor allem ältere Menschen, solche mit Herz-Kreislauf- oder Herzproblemen", so Zerzer. Für sie sei eine niedrige Luftqualität besonders schädlich. "Mit weiteren Studien, Tagungen und Ausbildungsprogrammen werden wir das Problem weiter vertiefen, denn schließlich ist die Gesundheit unser höchstes Gut", so Zerzer.

chr