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II. Landschaftsschutzkommission: Museum, Straßen, Lifte

(LPA) 25 Projekte hat die II. Landschaftsschutzkommission gestern (10. Oktober) unter die Lupe genommen. Unter der Leitung von Adriano Oggiano gab's dabei auch grünes Licht für einen Museumsbereich rund um die ehemaligen Pfunderer Silberminen, ebenso wie für Projekte in Neumarkt, Kastelruth, Ahrntal, Welsberg und Mals.

Positiv begutachtet hat die II. Landschaftsschutzkommission das Projekt, das der Kultur- und Museumsverein, unterstützt von der Gemeinde Villanders, vorgelegt hat und mit dem eine Ausstellungsstruktur rund um die ehemaligen Pfunderer Silberminen geschaffen wird. Die Minen finden ihren Ursprung vor rund 1000 Jahren und sind nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelassen worden, nachdem der Silberabbau wirtschaftlich nicht mehr lukrativ war. Im Verlauf der Jahrhunderte ist ein System zahlreicher Stollen entstanden, das insgesamt rund 16 Kilometer umfasst.
Dieses Zeugnis Südtiroler Bergbaus soll nun auch Besuchern zugänglich gemacht werden, und zwar über einen Ausstellungsbereich oberhalb von Villanders. Das Projekt sieht Schauräume und nicht zuletzt auch einen besonders für Kinder eingerichteten Bereich vor.

Den Ausbau von gleich drei Forststraßen im Naturpark Trudner Horn hat dagegen das Bodenverbesserungskonsortium "Königswiese" geplant. Grünes Licht von der II. Landschaftsschutzkommission gab's allerdings nur für eines der drei Projekte. Es handelt sich um die Forststraße, die von der Königswiese in der Gemeinde Neumarkt in die darüber liegenden Wälder führt und für deren Bewirtschaftung notwendig ist. Die Straße kann auf einer Länge von 630 Metern ausgebaut und auf eine Breite von 2,5 Metern gebracht werden. Negative Gutachten von der Kommission gab's für den Ausbau der beiden anderen Forststraßen, da diese durch besonders schützenswerte Gebiete führen, etwa durch Buchenwälder und die Lebensräume von Specht und Auerhahn, die wiederum als Natura-2000-Gebiete besonders geschützt sind.

Auch mit einem Förderband für Skifahrer hatte sich die II. Landschaftsschutzkommission zu befassen. Das Förderband soll an der Kreuzung zwischen den Pisten "Leo Demetz" und "Monte Piz" auf der Seiseralm in der Gemeinde Kastelruth installiert werden und den Skifahrern die bequeme Überwindung eines flachen Pistenteils ermöglichen. Das Projekt hat gestern das Plazet der Kommission erhalten, die allerdings auch eine Kaution in Höhe von 5000 Euro einfordert, um die vorgeschriebenen Begrünungen nach Abschluss der Arbeiten sicherzustellen.

In der Gemeinde Ahrntal, genauer: in St. Jakob, geht's dagegen um die Versetzung eines Masts der Stromleitung zwischen Prettau und Steinhaus. Laut Projekt der "ENEL AG" soll der Mast um zehn Meter verschoben werden. Auch hier hat die II. Landschaftsschutzkommission eine Kaution von 3000 Euro gefordert.

Das Bergbonifizierungskonsortium Gsies-Taisten hat der Landschaftsschutzkommission ein Projekt für Bodenverbesserungsarbeiten in den Dauerwiesen des Leiten-Hofs in der Gemeinde Welsberg vorgelegt. Es handelt sich um punktuelle Arbeiten, die von der Kommission gutgeheißen worden sind. Auch in diesem Fall besteht man auf eine Kaution in Höhe von 5000 Euro und verlangt, dass die Arbeiten unter Aufsicht der Forstbehörde vonstatten gehen müssen. Darüber hinaus soll das aus den Wiesen abgeleitete Wasser in einem Teich gesammelt werden, sodass hier ein kleines Feuchtgebiet entstehen kann.

Eine Lawinen- und Steinschlagschutzgalerie soll dagegen - geht es nach einem Projekt der Fraktion Schlinig - die Zufahrt zur Sesvennahütte in Schlinig (Gemeinde Mals) auf einer Länge von 250 Metern sichern. Allerdings hat die II. Landschaftsschutzkommission dieses Projekt vorerst gestoppt. Ebenso wie die Gemeinde Mals hat sie die Schutzgalerie als überdimensioniert eingestuft und befunden, dass sie auch aus Sicherheitsgründen nicht unbedingt notwendig sei.

chr