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LR Laimer über Biomasse: Wirtschaftlichkeit prüfen und heimisches Holz verwenden

(LPA) Einen Blick in die Zukunft der Biomasse als Wärmelieferant hat Umwelt- und Energielandesrat Michl Laimer heute (8. September) geworfen. Er stellte dabei klar, dass neue, mit Biomasse befeuerte Fernheizwerke nur nach einer eingehenden Überprüfung ihrer Wirtschaftlichkeit gebaut werden sollten. Außerdem sollte verstärkt auf die Verwendung heimischen Holzes gesetzt werden.

Heimisches Holz nutzen, Energiemix fördern: (v.l.n.r.) Ressortdirektor Walter Huber, Hanspeter Fuchs (Biomasseverband) und LR Michl Laimer.
Die verstärkte Verwendung erneuerbarer Energieträger ist eine der Säulen, auf denen die Energiepolitik Laimers ruht. Dabei kommt der Biomasse natürlich eine zentrale Rolle zu. "In Südtirol arbeiten derzeit 35 Fernheizwerke, die saubere und für die Bürger erschwingliche Wärme liefern", so Laimer heute bei einer Pressekonferenz in Bozen. Immerhin 43 Millionen Liter Öl können man so jährlich in Südtirol einsparen - ein Gewinn für die Umwelt ebenso wie für den Geldbeutel. "Schließlich müssen wir uns vor Augen halten, dass der Ölpreis in den letzten zehn Jahren um nicht weniger als 70 Prozent angestiegen ist, der Holzpreis dagegen nur um 25 Prozent", erklärte der Landesrat.

Die jährlich steigende Nachfrage nach Holz lässt allerdings erwarten, dass es zu einer Verknappung des Rohstoffs und damit auch zu einem Preisanstieg kommen dürfte. Entsprechend geht der Appell aller Betroffenen - allen voran von Landesrat Laimer - an die Betreiber von Fernheizwerken. "Jene, die den Bau eines mit Biomasse befeuerten Heizwerks ins Auge fassen, müssen mehr denn je auf dessen Wirtschaftlichkeit achten", so Laimer. Klima, Rahmenbedingungen und nicht zuletzt der potenzielle Abnehmerkreis seien genauestens unter die Lupe zu nehmen, denn: "Ein Biomasse-Heizwerk lohnt sich nur unter rauhen klimatischen Bedingungen und mit potenziellen Großabnehmern, etwa im Tourismus", so der Landesrat.

Trotzdem betonte Laimer heute, dass die Biomasse ein "positiver" Energieträger sei: nachwachsend, umweltfreundlich und heimisch. Auf letzteres Stichwort ging heute Josef Schmiedhofer, Direktor der Forst- und Domänenverwaltung des Landes, ein. "Es hat noch nie einen so günstigen Zeitpunkt für Waldbesitzer gegeben, in den Markt der Biomasse-Lieferung einzusteigen", so Schmiedhofer. Dafür gebe es drei Gründe: die EU zahle nach wie vor interessante Holznutzungsprämien, Maschinenringe helfen, die Kosten in Grenzen zu halten, und der Holzpreis steige stetig an. "Der Wald ist wirtschaftlich wieder interessant geworden", so Schmiedhofer.

Hanspeter Fuchs, Präsident des Biomasse-Verbandes Südtirol, betonte heute schließlich, dass die Biomasse-Nutzung in unserem Land bisher eine einzige Erfolgsgeschichte gewesen sei. In Zukunft gelte es allerdings, beim Betrieb von Fernheizwerken verstärkt auf einen Energiemix zu setzen, wobei Fuchs vor allem in der Verwendung von Biogas einen interessanten Ansatzpunkt ortet.

chr