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Wildbachverbauung: LH Durnwalder nimmt Baustellen unter die Lupe

(LPA) Gleich vier Baustellen der Wildbachverbauung hat Landeshauptmann Luis Durnwalder gestern (31. August) unter die Lupe genommen. Begleitet vom Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten, Rudolf Pollinger, und den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden war der Landeshauptmann in Franzensfeste, St. Lorenzen und Ehrenburg sowie am Grödner Joch unterwegs.

Am Grödner Joch hat sich der Landeshauptmann mit den Verantwortlichen der Wildbachverbauung ein Bild von der Lawinenverbauung verschafft
Gestartet war die Baustellentour des Landeshauptmanns in der Gemeinde Franzensfeste, genauer: am Riolbach. Dort hat sich Durnwalder von Johann Gamper, dem Direktor des zuständigen Landesamts für Lawinenverbauung Nord, über die Arbeiten zur Sicherung des Bachs informieren lassen. Derzeit werden hier eine Rückhaltesperre und ein Auffangbecken errichtet, das - einmal fertiggestellt - rund 70.000 Kubikmeter Material fassen soll. "Dieses Becken ist deshalb so wichtig, weil es vor allem den Bahnhof von Franzensfeste und damit die Brennerbahnlinie vor Muren schützt", so der Landeshauptmann.

Dem Riolbach war beim Bau der Brennerbahn vor 150 Jahren keine allzu große Bedeutung beigemessen worden, die Durchlässe unter dem Bahnhof sind entsprechend klein. "Der Bach, der damals als ungefährlich eingestuft worden ist, hat 1965 den Bahnhof vermurt und die Bahnlinie tagelang lahm gelegt", so Abteilungsdirektor Pollinger. Sperre und Becken sollen dies in Zukunft verhindern.

Fortgesetzt hat der Landeshauptmann seine Baustellentour gestern im Pustertal, wo er mit Caterina Ghiraldo, der stellvertretenden Direktorin des Landesamts für Wildbachverbauung Ost, die Baustellen am Stefansdorfer Bach in der Gemeinde St. Lorenzen und am Marbach in Ehrenburg unter die Lupe genommen hat. Am Stefansdorfer Bach geht es derzeit darum, die bei einem Unwetter im Juni 2002 zerstörten alten Holzsperren zu ersetzen. Das Unwetter hatte damals rund 6000 Kubikmeter Material bis an den Rand von Stefansdorf transportiert. "Wir hoffen, dass mit den über 40 neuen Holzsperren, die bis Mitte September errichtet werden, die Gefahr für das Dorf weitestgehend gebannt sein wird", so Durnwalder nach der Besichtigung der Baustelle.

Um den Schutz von Ehrenburg geht es dagegen bei der Sicherung des Marbaches. Dieser musste aus dem Ort verlegt werden, die flachen Böschungen wurden mit einem Uferschutz versehen. "Natürlich werden wir die neuen Ufer noch begrünen, damit sich die Verbauung besser ins Landschaftsbild einfügen kann", so Pollinger. Darüber hinaus wurde im Oberlauf des Bachs eine Rückhaltesperre errichtet, die bis zu 5000 Kubikmeter Material fassen kann. 

Nicht um die Sicherung von Wildbächen, sondern um den Lawinenschutz ging's schließlich auf der letzten Etappe der gestrigen Baustellentour des Landeshauptmanns am Grödner Joch. "Die Straße muss immer wieder gesperrt werden, weil hier ständig Lawinen abzugehen drohen", erklärt Durnwalder. Allerdings erweist sich die Lawinensicherung als kein leichtes Unterfangen: in sehr steilem Gelände wurden bereits im Vorjahr 183 Laufmeter Schneebrücken und mehr als 260 Meter Schneenetze aufgestellt. Heuer sind noch einmal 668 Meter Netze und 552 Meter Brücken dazu gekommen. "Die Rinnen werden wir darüber hinaus mit geeigneten Pflanzen aufforsten, damit sich hier ein natürlicher Schutz entwickeln kann", so der Landeshauptmann. Die Kosten der Sicherung werden von der Landesabteilung Zivilschutz getragen und belaufen sich auf rund eine Million Euro.

chr