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Umfrage in Bozen: Mehr Informationen zu Abfallbewirtschaftung, ja zur Verwertungsanlage

(LPA) Bozens Bürger wollen mehr über das System der Abfallbewirtschaftung in Südtirol wissen, stehen grundsätzlich dem Bau einer Müllverwertungsanlage aber positiv gegenüber: Dies sind die ersten Ergebnisse einer Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut "Apollis" im Auftrag des Umweltressorts von Landesrat Michl Laimer durchgeführt hat. Die Details der Umfrage werden im Herbst bekannt gegeben.

"Die Umfrage war nicht in erster Linie darauf ausgerichtet, die Bürger über ihre Zustimmung oder Ablehnung der Müllverwertungsanlage zu befragen. Sie sollte uns vielmehr zeigen, inwieweit die Bürger der Landeshauptstadt über das System der Abfallbewirtschaftung im Land Bescheid wissen", so Landesrat Laimer. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Umfrage könne dann eine gezielte Informationskampagne gestartet werden, die auf der Herbstmesse ihren Ausgang nehmen soll.

Ersten Ergebnissen zufolge bewerten die Bozner die Abfallbewirtschaftung in Südtirol durchaus positiv. "Das ist einerseits erfreulich, andererseits müssen wir uns vor Augen halten, dass die meisten das System ausschließlich auf der Grundlage ihrer täglichen Erlebnisse bewerten", so Laimer. "Wenn also ihr Müllcontainer regelmäßig entleert wird, gibt's gute Noten." Was fehle sei die Kenntnis der Grundlagen des Systems: von der Müllvermeidung über die Mülltrennung bis hin zu den unterschiedlichen Entsorgungswegen.

Im Zuge der Befragung habe sich auch gezeigt, dass der Bau der neuen Müllverwertungsanlage für die meisten Bozner kaum ein Thema sei. "Ein großer Prozentsatz der Befragten gibt an, nichts oder nur wenig darüber zu wissen", so der Umweltlandesrat. 80 Prozent der Befragten erklären aber, den Bau der Anlage positiv zu bewerten. Allerdings verbleibe auch ein nicht zu vernachlässigender Anteil, der an der Notwendigkeit der Anlage zweifle oder sich über die Auswirkungen sorge. In Sachen Auswirkungen wolle man vor allem mehr über eine mögliche Verschmutzung der Luft oder eine Zunahme des Verkehrs wissen. "In beiden Fällen werden die Auswirkungen der Anlage von den Skeptikern deutlich überschätzt", so Laimer.

"Gerade weil die Umfrage auch gezeigt hat, dass die Bürger von Bozen größtes Vertrauen in die Landesumweltagentur haben, werden wir über unsere Fachleute eine Informationskampagne starten", so Laimer. Diese soll die Notwendigkeit von Müllvermeidung und -trennung ebenso beinhalten wie Informationen zur Müllverwertungsanlage. Die Kampagne soll dazu beitragen, die produzierte Müllmenge pro Kopf noch weiter zu senken, die heute mit 390 Kilogramm bereits 135 Kilogramm unter der Durchschnittsmenge in Norditalien liegt. Und auch die Restmüllmenge - derzeit bereits ein Drittel unter dem norditalienischen Durchschnitt. "Wenn wir die Bozner über die Vorteile der Müllvermeidung und -trennung aufklären, sie dafür gewinnen, machen wir einen enormen Sprung nach vorn", so Laimer.

chr