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Landschaftsschutzkommission: Vorläufiges Nein zum Projekt einer Erschließung der Seeberg-Alm

(LPA) Vorerst soll es keine Erschließung der Seeberg-Alm und der entsprechenden Seen auf den Gemeindegebieten von Sarntal und Villanders geben. Dieser Meinung ist die II. Landschaftsschutzkommission, die das Projekt in ihrer gestrigen (4. Juli) Sitzung zurückgewiesen hat. Gleichzeitig wurden allerdings auch einige Voraussetzungen formuliert, unter denen das Projekt der Kommission noch einmal vorgelegt werden kann.

Das Projekt des heimischen Bodenverbesserungskonsortiums zur Erschließung der Rübner-Seeberg-Alm in der Gemeinde Sarntal wird kontrovers diskutiert. Die Mitglieder der II. Landschaftsschutzkommission haben bereits im Juni einen Lokalaugenschein durchgeführt und sich nun gestern mit dem Projekt befasst. Die Entscheidung, die man getroffen hat, war jene, das Projekt vorerst rückzuverweisen. "Das uns vorliegende Projekt weist eigentlich keine größeren Schwierigkeiten in jenem Abschnitt auf, der auf Sarntaler Gemeindegebiet liegt", erklärt dazu der Vorsitzende der Kommission, Adriano Oggiano. Durchaus problematisch wurde allerdings die Trasse auf Gemeindegebiet von Villanders bewertet, die den landschaftlichen, archäologischen und historischen Gegebenheiten nicht Rechnung trage. "Wir bewegen uns hier nicht nur in einem Natura-2000-Gebiet, sondern auch in einer archäologisch sehr interessanten Zone, in der bereits wertvolle Funde aus verschiedensten Epochen gemacht worden sind: von der Bronzezeit bis hin zu ersten Mineral-Abbau-Tätigkeiten. Entsprechend blieb dem Projekt der Segen der II. Landschaftsschutzkommission versagt. "Vorerst", könnte man hinzufügen, hat die Kommission doch einige Voraussetzungen angeführt, unter denen das Projekt wieder eingereicht werden könne.

Grünes Licht von der II. Landschaftsschutzkommission gab's dagegen für ein von der Interessentschaft Rivellaun eingebrachtes Projekt. Dieses sieht den Ausbau der Zufahrt zu verschiedenen Höfen vor, die oberhalb des Eisack in der Gemeinde Bozen und damit an den Rittner Hängen gelegen sind. Der Ausbau der Straße beinhaltet den Austausch der bestehenden Leitplanken durch Steinmauern, die sich dank der Bepflanzung mit Sträuchern besser ins Landschaftsbild einfügen sollen. 

Oberhalb der Landesfeuerwehrschule in Vilpian kann - geht es nach dem Gutachten der Landschaftsschutzkommission - ein Steinschlagschutzdamm errichtet werden. Der Damm auf Gemeindegebiet von Terlan soll rund acht Meter hoch und stufenförmig angelegt werden. So kann der Damm mit Sträuchern bepflanzt werden kann und so weniger ins Auge sticht. 

Die Fraktion Planeil hat der Landschaftsschutzkommission dagegen ein Projekt vorgelegt, in dem es um das Anlegen eines Waldweges zur so genannten versunkenen Alm in der Gemeinde Mals geht. Das Projekt hat von der Kommission grünes Licht erhalten, die Auflagen beinhalten allerdings die Begrünung der Böschungen.

Um die Sanierung des Wanderweges von Burgeis nach Spondinig, genauer: des Teilstücks in der Gemeinde Schluderns, dreht sich ein Projekt der Tourismusverantwortlichen von Mals, Schluderns und Glurns. Auch für dieses Projekt gab es gestern das OK der Landschaftsschutzkommission, allerdings unter der Voraussetzung, dass die Anbindung des Weges an den Bahnhof durch die Sanierung des bereits bestehenden Weges erfolgt.

Die Hürde der Landschaftsschutzkommission genommen hat schließlich auch das Projekt des Bodenverbesserungskonsortiums Proveis, das die Sanierung des Güterweges Golwatsch-Testen zum Inhalt hat. Es geht hier vor allem um das Einschottern des Weges sowie um die Betonierung der Fahrspuren in zwei besonders steilen Abschnitten.

chr