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Fragen und Antworten zum Müllverbrennungsofen nun im Bürgernetz
LPA - Die getrennte Müllsammlung und die Müllverbrennung, die Umweltpolitik in Bozen, der Standort für den neuen Müllverbrennungsofen, die Emissionen und die Müllverbrennung in Zusammenhang mit der Gesundheit sind in groben Zügen die Punkte, die in den 44 Fragen der Bürger zur geplanten thermischen Restmüllverwertungsanlage, vorkommen. Die Experten der Landesumweltagentur haben die Fragen im Forum im Bürgernetz inzwischen ausgewertet und die ersten Antworten sind bereits online.
Vergangene Woche wurde das Forum zum geplanten Müllverbrennungsofen in Bozen-Süd geöffnet, das von der Landesumweltagentur in Zusammenarbeit mit der Südtirol Informatik AG angeboten wird. Mit diesem kostenlosen Dienst will die Landesumweltagentur den Bürgern entgegen kommen, die Fragen oder Zweifel hinsichtlich der Inbetriebnahme des Müllverbrennungsofens in Bozen haben.Das Expertenteam in der Landesumweltagentur hat inzwischen die 44 eingegangenen Fragen ausgewertet und die ersten Antworten ins Bürgernetz gestellt. Im Expertenteam unter dem Vorsitz von Luigi Minach waren von Seiten der Umweltagentur Giulio Angelucci, der Direktor des Landesamts für Abfallwirtschaft und Max Guariento vom Landesamt für Luft und Lärm vertreten. Als externe Vertreter saßen Werner Tirler, der Direktor des Labors Eco-Research und Georg Simeoni, der Direktor des Landesamts für Entsorgungsanlagen in der Expertengruppe. Was die Dioxinbelastung durch die neue Anlage anbelangt, geht man davon aus, dass es keine Anlagerung geben wird. Die Emissionen dieser Art seinen gleich Null wie entsprechende Proben gezeigt hätten, schicken die Experten voraus. Durch die Ersetzung der bestehenden Anlage sei eine Verbesserung der bereits minimalen Belastung gewährleistet. Es gebe keine messbare Zunahme der Feinstaubwerte.
Wie Luigi Minach, der Direktor der Landesumweltagentur, erklärt scheint es sinnvoll die Fragen und Antworten in fünf Themenbereiche zu gliedern. Im Bürgernetz können natürlich die einzelnen Fragen und Antworten eingesehen werden.
Ein wichtiges Thema ist laut Minach das Verhältnis Mülltrennung und Müllverbrennung. Derzeit würden in Südtirol 40,6 Prozent der Abfälle getrennt gesammelt – bei Papier, Karton, Glas und Metall seien es fast 80 Prozent, so Minach. Entsorgt würden etwa 220 Kilo pro Einwohnergleichwert und wiederverwertet etwa 140 Kilo pro Einwohnergleichwert. Die Mülltrennung solle in den kommenden Jahren verstärkt werden und zwar beim organischen Müll von 11.000 Tonnen im Jahr 2004 auf 20.000 Tonnen im Jahr 2009.
Bezüglich der Müllpolitik von Bozen haben die Experten folgendes zu sagen: "Wenn Bozen seinen Müll eigenständig entsorgen möchte, dann würde die Stadt einen Müllverbrennungsofen für Hausabfälle für rund 60.000 Tonnen pro Jahr, eine Deponie von 500.000 Kubikmetern, eine Kompostierungsanlage für 12.000 Tonnen pro Jahr und einen Anlage zur Behandlung von Bauabfällen von 100.000 Tonnen pro Jahr brauchen".
Was den Standort der thermischen Restmüllverwertungsanlage in Bozen anbelangt, so haben Studien der Universität Trient gezeigt, dass der Standort für die neue Anlage aus meteorologischer Sicht geeignet ist. Das gesundheitliche Risiko, das durch die Anlage für die Bürger entstehe, sei insignifikant, so die Experten. Die Anlage arbeite mit Maschinen nach dem neuesten Stand der Umwelttechnik.
Verbrannt werden könnte in der Anlage nur Hausabfälle, die nicht mehr wiederverwertet werden können, sagen die Fachleute. Entstehen würden durch die Verbrennung Aschen-Schlacken, die sich aus vollkommen inertem und nicht belasteten Material zusammensetzen, das auf einer Deponie für Inertmaterial deponiert werden könnte. Die Flugasche und die Reststoffe aus der Rauchgasreinigung würden in den Salzstöcken in Deutschland eingelagert.
Was die Emissionen, Immissionen und die Gesundheitsrisiken anbelangt, meinen die Fachleute: Die neuen Anlage bekomme eine noch strengeren Auflage für die Emissionen als die alte. Beim derzeitigen Verbrennungsofen sind die Grenzwerte für die Emissionen bereits niedriger angesetzt als vom Gesetz vorgesehen. In Sachen Immissionen betont das Expertenteam, dass die Dioxinwerte so gering seinen wie in Zonen, die landwirtschaftlich genutzt würden. Von gesundheitlichen Riskien sei auch nicht auszugehen, wie diverse Studien der Uni Trient und des Politechnikums in Mailand zeigen. Die Nanostäube könnten mit den neuen Filtern aufgehalten werden. Auch der Verkehr für die Anlieferung des zu verbrennenden Materials werde mit maximal 0,07 Prozent nicht wesentlich ansteigen.
Weitere Details kann man im Bürgernetz unter www.provinz.bz.it/umweltagentur/inceneritore/ nachlesen. Alle Fragen und Antworten werden in Kürze im Bürgernetz publiziert.
SAN