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Südtiroler „Kanal-Nachbarschaften“ starten

LPA - Wenn das Südtiroler Kanalnetz gut gewartet wird, muss es nicht so schnell erneuert werden. Auf diese Weise lässt sich eine Menge Geld einsparen. Eine bessere Wartung der rund 1600 Kilometer langen Leitungen der Hauptkanalisation ist durch die so genannten Kanalpartnerschaften möglich. Solche Kanalpartnerschaften nach österreichischem Vorbild soll es in Kürze auch in Südtirol geben. Bei dem entsprechenden Informationstreffen des Umweltressort heute, 14. Juni, in Bozen waren 17 interessierte Gemeinden und Körperschaften dabei.

„Bei den Kanal-Nachbarschaften geht es darum, dass das Betriebspersonal der Kanäle ständig auf dem neuesten Stand ist und aus den Erfahrung der Berufskollegen Nutzen ziehen kann“, erklärte Ernesto Scarperi, der Direktor des Landesamtes für Gewässerschutz. Die Anlagen könnten so mit geringem finanziellem Aufwand funktionieren, dies vor allem auch, weil das Betriebspersonal Kontrolle, Wartungen und Instandhaltung selbst übernehmen könnte, sagte Scarperi.

Einhergehend mit dem Bau der Kläranlagen wurden in Südtirol in den vergangen Jahren Hauptsammelkanäle mit einer Länge von insgesamt rund 1600 Kilometern gebaut. Dazu kommen noch die Gemeindekanalnetze. Insgesamt sind in den vergangenen 15 Jahren in die Bereiche Kläranlagen und Abwasserkanäle rund 780 Millionen Euro geflossen. Alle Kanalanlagen sollen nun besser überwacht und erhalten bzw. saniert werden. „Die Kanalisation ist eine wichtige Umweltschutzeinrichtung, deshalb braucht es dafür gut ausgebildetes Betriebspersonal – die Kanal-Nachbarschaften sind gewissermaßen eine Investition in die Zukunft“, betonte Scarperi.

Nach dem Vorbild der bereits bestehenden Kläranlagen-Nachbarschaften in Südtirol und nach dem Beispiel Österreichs sollen nun auch so genannte Kanal-Nachbarschaften aus der Taufe gehoben werden. Der Startschuss dafür wird im Herbst gegeben. Das Wartungspersonal der Kanalnetze soll laufend an Aus- und Fortbildungen teilnehmen und die erhaltenen Informationen jeweils untereinander als auch an die Betreiber der Anlagen weitergeben. Bei Treffen, die in regelmäßigen Abständen stattfinden sollen, werden Erfahrungen ausgetauscht und Probleme besprochen. Gleichzeitig sollen immer auch Anlagen angeschaut werden. Nach diesem Schema organisiert der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) seit vielen Jahren die Kläranlagen-Nachbarschaften in Österreich und Südtirol.

Bei der heutigen Informationsveranstaltung berichtete Bernhard Zit von den Innsbrucker Kommunalbetrieben über die positiven Erfahrungen mit den Kanal-Nachbarschaften im Bundesland Tirol. Durch eine ständige und gute Wartung des Kanalnetzes könne eine Sanierung oder ein Neubau um Jahre hinausgezögert und so sehr viel Geld gespart werden, sagte Zit.

Federico Lavoriero von der Eco Center AG stellte schließlich den neuen Kanaldienst der Center AG Bozen vor.

SAN