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Entscheidungen der II. Landschaftsschutzkommission

LPA - Zu ihrer ersten Sitzung am neuen Sitz im Ex-Postgebäude in der Rittnerstraße in Bozen ist die II. Landschaftsschutzkommission gestern, 6. Juni, zusammengekommen. Das Gremium hat mehrere Projekte für den Bau von Wegen begutachtet und grünes Licht für die Projekte in den Gemeinden Martell, Stilfs und Innichen gegeben. Positiv begutachtet wurde auch das Projekt für einen Tiefbrunnen in Prad am Stilfser Joch. Abgelehnt hat die Kommission hingegen den Bau einer Zufahrtsstraße in Brixen.

In Martell kann die Gemeinde mit der Zustimmung der II. Landschaftsschutzkommission den Straßenabschnitt nach Waldberg, der einige Höfe verbindet, ausbauen. Der Weg, der im Naturpark Stilfser Joch liegt, wird auf vier Meter Breite ausgebaut und soll talseitig durch mehrere Stützmauern stabilisiert werden. „Sofern die Mauern begrünt werden, ist dieser Eingriff kein Problem“, sagt der Kommissionsvorsitzende Adriano Oggiano.

 

Gebaut werden kann laut Gutachten der II. Landschaftsschutzkommission auch der Waldweg „Schlagried“ in Trafoi in der Gemeinde Stilfs. Den entsprechenden Plan hatte die Eigenverwaltung der Bodennutzungsrechte Mals vorgelegt.

 

Ein negatives Gutachten hat die II. Landschaftsschutzkommission für die Sanierung des Weinbergwegs in der Gemeinde Brixen ausgestellt. Dort sollte in Elvas ein landwirtschaftlicher Weg auch als Zufahrt für eine Wohnzone ausgebaut werden. „Der 205 Meter lange Straßenabschnitt hätte auf eine Breite von vier Metern ausgebaut werden sollen und hätte mitten durchs landwirtschaftliche Grün geführt“, erklärt der Kommissionsvorsitzende Oggiano. Die II. Landschaftsschutzkommission war der Ansicht, ein solcher Straßenabschnitt sollte in einer Ortschaft und nicht im landwirtschaftlichen Grün gebaut werden. „Außerdem hätten für den Straßenausbau mehrere der für die Zone charakteristischen Trockenmauern abgerissen werden müssen“, sagt Oggiano. Die Gemeinde soll nun die Straße verlegen oder eine anderes Projekt vorlegen, das zumindest den Wiederaufbau der Trockenmauern vorsieht, so Oggiano.

 

Mit einigen Einwänden hat die II. Landschaftsschutzkommission das Projekt für einen Güterweg als Verbindung zwischen dem Mitter- und Oberberg am Innichberg in der Gemeinde Innichen gutgeheißen. Der 780 Meter lange Straßenabschnitt führt zum Teil durch felsiges Gelände und ist sehr steil. In einem ersten Projekt, das die II. Landschaftsschutzkommission bereits begutachtet hatte, war eine sehr enge Kehre im ersten Abschnitt vorgesehen. Diese wurde im neuen Projekt eliminiert. „Es sind im nun vorliegenden Projekt aber zwei weitere enge Kehren im letzten steilen Abschnitt der Straße vorgesehen, für die nach Ansicht der Kommission eine Variante gefunden werden soll“, erklärt der Vorsitzende der II. Landschaftsschutzkommission, Oggiano. Dieser Straßenabschnitt könnte nicht befahren werden, ohne dass angehalten werden müsse, meint er. „Wenn diese Kehren wegfallen, dann ist die Straße besser befahrbar und fügt sich auch besser in die Landschaft ein“, erklärt Oggiano.

 

Positiv fiel das Gutachten der II. Landschaftsschutzkommission auch für den geplanten Tiefbrunnen in der Gemeinde Prad am Stilfser Joch aus. Der Brunnen wird für die Trinkwasserleitung gebraucht. Ebenfalls für die Trinkwasserleitung wird auch die Druckrohrleitung zum Speicher „Theinen“ ausgetauscht. Die neuen Rohre werden einen Durchmesser von 250 Millimetern haben. „Es handelt sich bei diesen Arbeiten nur um einen kleinen Eingriff. Alle Anlagen werden unter die Erde verlegt und sind somit nicht sichtbar. Außerdem muss die Fläche begrünt werden“, erklärt der Kommissionsvorsitzende Oggiano das Gutachten der Kommission.

 

Die Sitzungen der II. Landschaftsschutzkommission finden nun im Erdgeschoss am neuen Sitz des Landesamts für Landschaftsschutz, im ehemaligen Postgebäude, in der Rittnerstraße 4, in der Nähe des Bahnhofs, in Bozen statt.

SAN