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Latsch: Neuer Schutz für Weiler Tiss - Auch zweite Rückhaltesperre fertig

(LPA) Auch die zweite große Rückhaltesperre im Tissbach in der Gemeinde Latsch ist nun fertig gestellt worden. Sie soll verhindern, dass der Weiler Tiss bei Unwettern vermurt wird, wie dies im Sommer 1991 der Fall war. "Trotz der Ausmaße der Sperren ist es uns gelungen, die Bauwerke gut in die Landschaft einzupassen", so der Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten, Rudolf Pollinger.

Letzte Handgriffe: Die Arbeiter der Wildbachverbauung haben nun auch die zweite Sperre im Tissbach fertiggestellt
Bereits vor rund 35 Jahren sind oberhalb der Weiler Annaberg und Tiss Sperren errichtet worden. Dass diese allerdings für den Schutz der Weiler nicht ausreichend waren, hat man im Sommer 1991 feststellen müssen, als mehrere Muren die Rückhalträume hinter den Bauwerken gefüllt, die Vinschger Staatsstraße verlegt und sogar die Etsch aufgestaut hatten. "Die beiden nun errichteten Sperren sollen solche Ereignisse in Zukunft so gut dies möglich ist ausschließen und Weiler sowie Staatsstraße vor Muren schützen", erklärt Pollinger.

Die Arbeiten an der zweiten Sperre sind dieser Tage abgeschlossen worden. Aufgrund der Erfahrungen vom Sommer 1991 hat Projektant Roland Schweitzer vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West die Sperren so geplant, dass ein möglichst großer Geschiebestauraum entstanden ist. "Wir haben dafür die gesamte zur Verfügung stehende Länge genutzt und zudem zwei sehr hohe Rückhaltesperren errichtet", so Schweitzer. So sind Becken entstanden, die bis zu 25.000 Kubikmeter Material aufnehmen können. Zur Errichtung der beiden 12,5 Meter hohen Sperren sind insgesamt 1550 Kubikmeter Stahlbeton verbaut worden. Statiker Jürgen Schäfer hat dabei allerdings eine neue Bauweise angewandt, die es nicht nur ermöglicht hat, die Materialkosten zu verringern, sondern die Bauwerke leichter wirken lässt.

"Wir haben auch darauf geachtet, dass die Rückhaltesperren so geplant worden sind, dass die Kastanienbäume in unmittelbarer Nähe der Baustelle stehen bleiben konnten", so Abteilungsdirektor Pollinger, der auch darauf verweist, dass die Arbeiter des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West den beliebten Wanderweg nach Annaberg wiederhergestellt haben. Alles in allem wurden in dieses Projekt und damit in die Sicherheit von Weiler und Straße 825.000 Euro investiert.

chr