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Baukultur fördern: Großes Interesse an Weiterbildungsveranstaltungen

LPA - Um die Rechtsgrundlagen des Landschaftsschutzes und der Raumordnung geht es derzeit bei den Weiterbildungsveranstaltungen der Landesabteilungen Natur und Landschaft sowie Raumordnung. Die hohen Teilnehmerzahlen an den Veranstaltungen gestern in Bruneck und heute (28. April) in Bozen belegen das Interesse an der Förderung der Baukultur. Am 3. Mai findet in Naturns die dritte und letzte Veranstaltung dieser Art statt.

Die Landesabteilungen Natur und Landschaft sowie Raumordnung haben ihre Bemühungen zur Steigerung der Baukultur um einen zusätzlichen Baustein erweitert. Derzeit findet der Frühjahrszyklus einer Weiterbildungsinitiative für die Fachleute in den Gemeindebaukommissionen, also Landessachverständige für Raumordnung und Landschaftsschutz, Gemeindetechniker und Bauamtsleiter statt. Die Abteilungsdirektoren Roland Dellagiacoma (Natur und Landschaft) und Anton Aschbacher (Raumordnung) konnten sowohl gestern als auch heute viele Teilnehmer/innen willkommen heißen.

Dellagiacoma bezeichnete die Landessachverständigen in den Gemeindebaukommissionen als Garanten für die Einhaltung der urbanistischen und landschaftlichen Bestimmungen und damit auch für ein gutes, ortsbezogenes und landschaftsgerechtes Bauen. „Ihr Einsatz ist erfolgsentscheidend für mehr Baukultur in unserem Land und ich hoffe, dass Sie sich ihrer Verantwortung für den Umgang mit der Landschaft bewusst sind“, appellierte er an die Zuhörer.

Diese Verantwortung unterstrich auch der erst kürzlich zum Raumordnungs-Abteilungsdirektor ernannte Aschbacher. Er fand klare Worte: „Das Abschieben der Entscheidung und damit des eventuellen Schwarzen Peters funktioniert nicht, allen muss klar sein, dass die Entscheidung der Gemeinde die wichtigste ist, weil sie die Ausgangslage für die auf Landesebene angesiedelten Entscheidungsgremien darstellt“.

Sowohl Dellagiacoma als auch Aschbacher betonten, wie wichtig es sei, denjenigen, die am meisten Beratungstätigkeit vor Ort leisteten, entsprechende Weiterbildungen anzubieten. Nach diesem ersten Informationszyklus zu rechtlichen Fragen wird im Herbst ein Informationstag zu fachlichen Aspekten des Bauens stattfinden. Namhafte Referenten, unter anderem auch Mitglieder des vor rund zwei Monaten eingesetzten Landesbeirates für Baukultur und Landschaft, werden über zeitgemäße Baukultur sprechen und mit den Teilnehmern beispielhafte Projekttypologien diskutieren.

Anschließend kamen dann die insgesamt drei Referenten zu Wort. Johanna Ebner, Vizeamtsdirektorin des Verwaltungsamtes für Landschaftsschutz, erläuterte in ihrem Vortrag den Weg „Von der Unterschutzstellung zur Landschaftsschutzermächtigung“. Die Brücke vom Landschaftsschutz zur Raumordnung schlug der Direktor des Verwaltungsamtes Horand Maier in seinem Referat über „Berührungspunkte Landschaftsschutz – Raumordnung“ und abschließend ging der Direktor des Amtes für Rechtsangelegenheiten der Urbanistik, Manfred Natzler, auf den besonderen Aspekt „Bauen im landwirtschaftlichen Grün – Artikel 107 des Landesraumordnungsgesetzes“ ein.

Wie groß der Informationsbedarf und das Interesse in Sachen Landschaftsschutz und Raumordnung sind, zeigte sich an beiden Tagen in der Diskussion. Viele Fragen wurden gestellt, Einwände und Bedenken geäußert. „Es gibt noch viel zu tun, aber der Anfang ist gemacht“, lautet die erste Bilanz von Dellagiacoma und Aschbacher. Und auf keinen Fall dürfe man dabei auf die übrigen Mitglieder der Gemeindebaukommissionen vergessen, welche keine Fachleute sind. Auch für diese sei Weiterbildung und Information unverzichtbar und geplant.

Die dritte Veranstaltung findet am Mittwoch, 3. Mai von 9.00 bis 13.00 Uhr in Bürgersaal von Naturns statt. Anmeldungen sind noch möglich und werden vom Verwaltungsamt für Landschaftsschutz, Telefon 0471 414320, entgegen genommen.

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