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Tschengls wird besser vor Muren geschützt

(LPA) Regelmäßig gehen im Tschenglserbach Muren ab und regelmäßig bedrohen diese den Ortskern von Tschengls. Um dieser Gefahr zu begegnen, beginnt das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West Mitte April mit dem Bau höherer Ufermauern und der Installation von Schutztoren an jenen Stellen, an denen Straßen den Bach queren.

Mitten durch den Ortskern verläuft der Tschenglserbach, der nun gesichert wird
Die Esperten der Wildbachverbauung haben im Tschenglserbach ein Murpotenzial von 45.000 bis 70.000 Kubikmetern errechnet. "Das sind riesige Mengen, die eine nicht zu unterschätzende Gefahr für den Ortskern von Tschengls darstellen", erklärt dazu Landeshauptmann Luis Durnwalder, zuständig sowohl für Wasserschutzbauten als auch für den Zivilschutz. Erkannt hat man diese Gefahr bereits vor einiger Zeit und deshalb auch schon in den vergangenen Jahrzehnten erste Schutzmaßnahmen getroffen. "Die Wildbachverbauung hat  oberhalb des Dorfes Sperrenstaffelungen und zwei Rückhaltebecken errichtet, das Dorf selbst ist zudem durch die bestehenden Ufermauern großteils geschützt", so Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten. "Diese  Maßnahmen reichen  allerdings nicht aus, so viel Material aufzuhalten, wie in einer wirklich großen Mure abgehen könnte."

Deshalb geht man nun daran, im Ortskern selbst  weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Mitte April wird damit begonnen, die alten Schutzmauern des Tschenglserbachs im Ortskern zu sanieren und zu erhöhen. "Die Mauern  sind großteils in sehr schlechtem Zustand. Orografisch rechts fehlen sie sogar auf einer Länge von 150 Metern", erklärt dazu Projektant und Bauleiter Josef Hofer. 

Eine Überschwemmungsgefahr geht vor allem von jenen Stellen aus, an denen Brücken die Ufermauern unterbrechen. Hier könnte der Tschenglserbach während eines heftigen Gewitters gestaut werden, durch die Öffnungen in der Schutzmauer ausbrechen und die darunter liegenden Gebäude überschwemmen. Um dieser Gefahr zu begegnen, greift man auf eine in Südtirol gänzlich neue Lösung zurück: "Um diese Löcher zu stopfen, installieren wir zwei Meter hohe, aus Eisenträgern gefertigte Schiebetore, die im Notfall dank eines Elektromotors oder auch händisch schnell geschlossen werden können", so Hofer. Die Öffnung bei der Fußgängerbrücke wird außerdem durch eine entsprechende Neugestaltung der Schutzmauer sicherer gemacht.

Gearbeitet wird in Tschengls von Mitte April bis – so die Schätzung – Ende August. Die Kosten für die Maßnahmen zum Schutz des Ortskerns von Tschengls belaufen sich auf 615.000 Euro. 

chr