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Feinstaub-Gipfel: Erste Bilanz gezogen und weiteres Vorgehen abgesteckt

LPA – In der Landesumweltagentur hat Umweltlandesrat Michl Laimer heute Nachmittag (3. April) mit den von den Verkehrsbeschränkungen betroffenen Gemeinden und den Vertretern der Wirtschaftsverbände eine erste Bilanz über die Maßnahmen gegen die hohe Feinstaubbelastung gezogen und das weiter Vorgehen gegen die Luftverschmutzung abgesteckt. Landesrat Laimer geht es dabei nicht um die Einführung von Verboten, sondern um die gezielte Sensibilisierung und um die Ausweitung des Angebots als Alternative zum Individualverkehr: "Wir wollen Mobilität nicht verbieten, sondern sie ökologisch gestalten".

Gemeinsames Vorgehen gegen den Feinstaub:
„Die heutige Aussprache war sehr offen, kritisch und konstruktiv. Alle am Tisch waren der einhelligen Meinung, das das Problem Luftverschmutzung gemeinsam gelöst werden muss. Ein so genannter Technischer Koordinationstisch wird sofort eingerichtet. Grundsätzlich wollen wir dem Problem Feinstaub nicht mit Verboten, sondern mit der Ausweitung des umweltfreundlichen Angebotes begegnen. Eines kann ich an dieser Stelle ebenfalls klar sagen: Die Fahrbeschränkungen bei Luftverfrachtungen aus dem Süden wird es in Zukunft nicht mehr geben“, erklärte Landesrat Michl Laimer.

Der Landesrat diskutierte mit seinem Ressortleiter Walter Huber, dem Chef der Landesumweltagentur Luigi Minach, dem Direktor des Amtes für Luft und Lärm, Norbert Lantschner, den Vertretern der Ballungszentren sowie Kaufleute- und Handwerkervertretern über den Erfolg der Verkehrsbeschränkungen gegen den Feinstaub, die am vergangenen Freitag aufgehoben wurden. Fazit: Die Fahrbeschränkungen haben in ihrer ausgeweiteten Form die Feinstaubkonzentration um bis zu 30 Prozent gesenkt, bei den „normalen“ Verkehrsbeschränkungen sei die Wirkung hingegen deutlich niedriger gewesen.

Neben der Rückschau stand die Planung der Maßnahmen gegen den nächsten „Feinstaub-Winter“ im Mittelpunkt des Zusammentreffens. Wie Umweltagenturchef Luigi Minach betonte, geht es nun darum, Arbeitsgruppen einzurichten, die das Feinstaub-Problem breit gefächert bekämpfen: „Die Feinstäube entstehen nicht nur durch den Verkehr, sondern durch eine Reihe zusätzlicher Faktoren, die ebenfalls in die gemeinsamen Maßnahmen einfließen müssen“.

Beschlossen wurde die von Landesrat Laimer erwähnte Einrichtung eines Technischen Koordinierungstisches an dem die Vertreter der Städte Bozen, Brixen, Bruneck und Meran sitzen, sowie das Mobilitätsressort und die Wirtschaftsverbände Platz nehmen. Dieser Koordinationstisch befasst sich mit den vier Themenbereichen öffentlicher Nahverkehr, Wegenetz in den Städten, Heizungen und Baustellen sowie dem motorisierten Verkehr und damit verbunden dem Aktionsplan. Künftig soll das Feinstaubproblem im Verkehr verstärkt nach dem Verursacherprinzip bekämpft werden. Nach Ostern soll der Koordinierungstisch seine Arbeit aufnehmen und im September sollen die konkreten Maßnahmen feststehen. Landesrat Laimer betonte, dass die Bevölkerung noch viel stärker für das Problem Luftverschmutzung sensibilisiert werden müsse: „Der Bürger muss motiviert werden, sich aktiv am Umweltschutz zu beteiligen. Schließlich geht es um die Gesundheit des Einzelnen. Wir wollen nicht die Verbote in den Mittelpunkt stellen, sondern das Angebot. Mobilität soll nicht verboten, sondern ökologisch gestaltet werden“.

ohn

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