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Erneuerbare Energien: LR Laimer referiert bei Euregio-Seminar in Brüssel

LPA - Über die Energiepolitik des Landes Südtirol und die Bemühungen und Projekte zur verstärkten Nutzung alternativer beziehungsweise erneuerbarer Energiequellen berichtete heute (Dienstag. 28. März) in Brüssel Energie- und Umweltlandesrat Michl Laimer. Südtirols Landesrat hielt sein Referat im Rahmen des Seminars "Die Rolle der Regionen bei der Förderung der erneuerbaren Energien". Dieses Seminar wurde von dem Verbindungsbüro der Europaregion Südtirol-Tirol-Trentino vor dem Hintergrund des siebten Rahmenprogramms für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration veranstaltet, das ab 2007 spezielle Förderprogramme für diesen Bereich vorsieht.

 "Die Rolle der Regionen bei der Förderung der Erneuerbaren Energien" - unter diesem Titel veranstaltet heute das Verbindungsbüro der Europaregion Südtirol-Tirol-Trentino zum ersten Mal ein Seminar in Brüssel. An der Veranstaltung - bei der es im Wesentlichen um einen Erfahrungsaustausch geht - beteiligen sich verschiedene europäische Regionen darunter Elsaß, Navarra, Schleswig-Holstein und Rhone-Alpes. Die veranstaltenden Länder waren durch den Tiroler Landesrat Hannes Bodner Südtirols Landesrat Michl Laimer sowie die Trentiner Landesräte Gianluca Salvatori und Ottorino Bressanini vertreten.

Im Mittelpunkt der Referate und Diskussionsforen stehen die Strategien zur wirksamen Nutzung erneuerbarer Energiequellen der einzelnen europäischen Regionen. Das Seminar knüpft damit an das Bemühen der Europäische Kommission an, die eigene Energiepolitik auf Versorgungssicherheit, nachhaltige Umweltpolitik und Energienutzung auszurichten mit dem Ziel von fossilen Energieträgern auf erneuerbare und innovative Energiequellen umzusteigen. Diese Botschaften haben heute auch verschiedene Vertreter der Europäischen Kommission und des Ausschusses der Regionen bei dem Seminar übermittelt und vertieft. 

Im Zusammenhang mit dem siebten Rahmenprogramm für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration und dem entsprechenden EU-Förderprogramm (Laufzeit 2007 bis 2013), durch das auch Maßnahmen im Bereich erneuerbarer Energien unterstützt werden sollen, wurde über Fördermöglichkeiten beraten.
Südtirols Umweltlandesrat Michl Laimer hob in seinem Referat die Tatsache hervor, dass Südtirols Energiebedarf bereits zu 45 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt werde und zeigte die ehrgeizigen Zielvorgaben der Landesenergiepolitik auf: "Bis 2008 wollen wir um weitere fünf Prozent zulegen, 2012 sollen es 75 Prozent sein um bis zum Jahr 2020 die völlige Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern zu erreichen."

Dabei setze man auf verschiedene erneuerbare Energiequellen, von der Wasserkraft über die Biomasse, die Sonnenenergie und Photovoltaik, die Erdwärmenutzung, das Biogas und schließlich die Windkraft. "Außerdem wollen wir verstärkt Technologien entwickeln, um Wasserstoff als Energieträger zu nutzen", so Landesrat Laimer, der gemeinsam mit Ressortdirektor Walter Huber in Brüssel ein Bild der derzeitigen Versorgungssituation zeichnete.

Demnach kommt der Wasserenergie in Südtirol die Spitzenposition zu. Durch 42 Biomasse-Fernheizwerke werden 16 Prozent des Wärmebedarfs gedeckt (was der Brennleistung von 43 Mio. Liter Heizöl entspricht, gleichzeitig aber auch 125.000 Tonnen Kohlendioxidemissionen im Jahr weniger bedeutet). In den vergangenen Jahren stark zugenommen haben die kleinen (6 ai 25 KW) Pellets-Heizanlagen im privaten Wohnbereich. Die Leistung der 34 Biogas-Anlagen beträgt 1,5 Millionen Kilowattstunden Wärme und fünf Millionen Kilowattstunden Elektroenergie. Im Bereich der Sonnenenergienutzung nimmt Südtirol im gesamtstaatlichen Vergleich -  mit 145.000 Quadratmetern Kollektorenfläche, was ein Drittel Gesamtitaliens ist - eine absolute Spitzenposition ein. Über 1,2 Prozent des Energiebedarfs werden auf diese Weise abgedeckt (und damit rund 8,7 Mio. Liter Heizöl und 25.230 Tonnen CO²-Emissionen eingespart). Auch die Nutzung der Erdwärme wird vom Landesbetrieb seit dem vergangenen Jahr verstärkt gefördert.

jw