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Laimer: “Biomüll trennen, nicht zerkleinern”

LPA - "Der Anteil an Biomüll im Restmüll soll durch eine verbesserte und verstärkte Mülltrennung verringert werden", so die Vorstellung von Umweltlandesrat Michl Laimer, der eine Zerkleinerung der organischen Abfälle nicht als gangbaren Weg im Bereich der Abfallbewirtschaftung beziehungsweise Abfallminderung ansieht. Außerdem sei die Biomüllzerkleinerung in Südtirol zum Schutz der Kläranlagen und der Gewässer gesetzlich verboten, so der Umweltlandesrat. Die Diskussion um die Biomüllzerkleinerung war in Zusammenhang mit dem neuen Müllverbrennungsofen vom Zaun gebrochen worden.

Während auf gesamtstaatlicher Ebene der Einsatz von Müllschluckern oder Küchenabfallzerkleinerern (die den Müll so zerkleinern und zerquetschen, dass er in die Kläranlagen eingeleitet werden kann)  unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist, sind solche Geräte in Südtirol aus Gründen des Umweltschutzes verboten.

Auf dieses Verbot weist Umweltlandesrat Michl Laimer hin, nachdem im Zusammenhang mit der Diskussion um den neuen Müllverbrennungsofen in Bozen Süd der Einsatz solcher Küchenabfallzerkleinerer gefordert worden war.

Die Landesabteilung Umwelt hat den Einsatz solcher Müllschlucker untersucht; bereits 1998 wurden entsprechende Tests und Analysen vorgenommen. Demnach bedeutet der Einsatz dieser Geräte nicht nur ein Risiko für den Betrieb der Abwasserreinigungsanlagen sondern bewirkt auch, dass die anfallenden Klärschlammmengen zunehmen. "Klärschlamm kann nicht wiederverwertet oder wiederverwendet werden, sondern muss entsorgt werden", erklärt der Direktor des Landesamtes für Abfallbewirtschaftung, Giulio Angelucci.

Da Müllschlucker eine Gefahr für die Gewässer darstellen und sie auch im Hinblick auf die Müllentsorgung keine Vorteile mit sich bringen, hat das Land - ebenso wie andere europäische Staaten darunter Deutschland - die Verwendung solcher Geräte verboten; die Beachtung des Verbots wird überwacht, Überschreitungen mit Strafen geahndet.

Für Umweltlandesrat Michl Laimer kann das Problem Biomüll nicht durch den Einsatz von Hausabfallzerkleinerern gelöst werden, vielmehr sollten sich Gemeinden und Bürger verstärkt um die getrennte Sammlung des organischen Mülls bemühen: "Das Beispiel vieler Südtiroler Gemeinden, darunter Brixen, Bruneck, Schlanders, oder auch der Städte Innsbruck und Trient zeigt, dass die getrennte Sammlung der organischen Abfälle ein gangbarer Weg sei, der zu einer Minderung des Restmülls führe.

jw