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Verbrennungsofen Bozen: LR Laimer antwortet auf Kritik
(LPA) Nicht unbeantwortet lässt Umweltlandesrat Michl Laimer Kritiken zum Projekt des neuen Verbrennungsofens in Bozen. Das Projekt habe alle notwendigen Prüfungen durchlaufen und sei auch öffentlich diskutiert worden, die Schadstoffemissionen seien rigide festgelegt und würden laufend überwacht. Und auch die maximal zulässige Menge an Abfall, der im neuen Ofen verbrannt werden soll, sei mit allen zuständigen Stellen abgesprochen worden.
Die rechtlichen Grundlagen, auf denen das Projekt des neuen Verbrennungsofens in der Landeshauptstadt ruhen, seien zwei, erklärt Laimer: der Abfallbewirtschaftungsplan und die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) des Vorprojekts. "Beide Dokumente sind nicht etwa in irgendeiner Schublade versteckt, sondern ausführlichst in der Öffentlichkeit diskutiert worden, und zwar seit 2003", so der Landesrat: So habe es nicht nur eine ganze Reihe von Beiträgen in den Medien gegeben. Vielmehr seien auch die Gemeinde und verschiedene Verbände in die Diskussion der Dokumente einbezogen worden. "Von der Gemeinde liegen uns zwei Beschlüsse vor, in denen diese ihre Anmerkungen macht und grünes Licht gibt", erklärt Laimer.Was die Emissionen des geplanten neuen Ofens angeht, verweist der Landesrat auf eine Analyse der Universitäten Trient und Mailand, die den Schadstoffausstoß des bestehenden Verbrennungsofens zum Inhalt hatte. "Wir haben diese Werte als Referenzwerte auch in die UVP des neuen Ofens aufgenommen und darin festgeschrieben, dass der neue Ofen unter den gemessenen Emissionswerten des alten bleiben muss", so der Landesrat.
Zum Ausstoß von Dioxinen wird festgehalten, dass eines der führenden Forschungsinstitute in diesem Bereich, "Eco Research", bereits 2005 festgestellt hat, dass der Dioxinausstoß des Verbrennungsofens keinerlei gesundheitliche Auswirkungen auf die in der Anlage Beschäftigten habe. Gleichzeitig verweist Laimer auch auf die EU-Bestimmungen in diesem Bereich: So habe Brüssel im Jahr 2000 einen Grenzwert festgelegt, der bei einem Hundertstel dessen lag, was durchschnittliche Verbrennungsöfen damals ausgestoßen haben (0,1 Nanogramm/Kubikmeter). Bereits der bestehende Verbrennungsofen in Bozen liegt weit unter diesem Grenzwert und weist Emissionen von 0,01 Nanogramm, also einem Hundertstel des Erlaubten auf. Der Schadstoffausstoß des neuen Ofens wird - auch aufgrund der in der UVP festgeschriebenen Standards - noch darunter liegen und auch laufend überwacht werden. Dank eines in Italien einzigartigen Überwachungssystems werden die Dioxinwerte für alle einsehbar im Internet veröffentlicht werden.
Ein weiterer Punkt, den der Umweltlandesrat anführt, ist die maximal erlaubte Menge an Abfall, die im Ofen verbrannt werden darf. Sie wurde - auch in Absprache mit der Gemeinde und von Umweltverbänden empfohlenen Fachleuten - auf 130.000 Tonnen jährlich festgelegt. Dabei ist man davon ausgegangen, dass die gesamte zur Verbrennung anfallende Müllmenge durch eine weitere Verbesserung der Mülltrennung im Vergleich zur derzeitigen Menge um rund 20.000 Tonnen gesenkt werden kann.
Und schließlich weist Laimer auch darauf hin, dass die Führung des Verbrennungsofens einem öffentlichen Betrieb überlassen wird: "Nur wenn der Betreiber keine Gewinnabsichten hegt, wenn also auch laufend in die Anlage investiert wird, dann können wir das beste für Umwelt und Gesundheit der Bevölkerung erwarten", so der Landesrat.
chr