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Martell: Projekt zur Sicherung der "Eberhöferlawine" vorgestellt

(LPA) Seit Jahrhunderten leben die Marteller mit der Gefahr, die von der so genannten "Eberhöferlawine" ausgeht, einer Lawine, die zwischen den Wänden der Weißwandspitze und dem Göflaner Schartl abbricht und in regelmäßigen Abständen auch das Dorf selbst erreicht. Nun soll diese Lawine dank entsprechender Verbauungsmaßnahmen des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West entschärft werden. Das Projekt wurde gestern (8. März) den Martellern vorgestellt.

Auf einiges Interesse bei der Marteller Bevölkerung ist die Verbauung der Eberhöferlawine gestoßen

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus von Martell wurde den interessierten Dorfbewohnern sowie den Vertretern von Gemeinde und Nationalpark das Projekt vorgestellt, mit dem Ereignisse wie jenes im Jahr 2001, als eine Nassschneelawinen das Dorf durchquert und einigen Schaden angerichtet hat, verhindert werden sollen. "Wir haben im vergangenen Jahr eine Studie zum Lawinenrisiko für Martell erstellt, die ergeben hat, dass die Lawinen enormen Schaden anrichten könnten, bedrohen sie doch unmittelbar rund zwanzig Häuser sowie die Landes- und Gemeindestraße", erklärt der Direktor des zuständigen Amtes, Mauro Spagnolo. Handlungsbedarf ist also gegeben.

Entsprechend sind die Fachleute der Landesabteilung Wasserschutzbauten daran gegangen, ein Verbauungskonzept für die beiden Anrissgebiete der Lawine unterhalb der Weißwandspitze und am Göflaner Schartl auszuarbeiten. Das gestern vorgestellte Projekt sieht verschiedenste Maßnahmen vor: "Geplant ist der Bau eines rund 220 Meter langen und 14 Metern hohen Lawinendamms und die Errichtung von Anrissverbauungen auf einer Fläche von rund vier Hektar", erklärte Roland Schweitzer vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West, der als Projektant verantwortlich zeichnet.

Erklärt wurde gestern auch, dass die Arbeiten auf Meereshöhen von über 2100 Metern einigen logistischen, finanziellen und organisatorischen Aufwand erforderten. So muss in einem ersten Schritt erst einmal eine Zufahrt zur Baustelle des Lawinendamms errichtet werden. Die Arbeiten zum Bau der rund 2,5 Kilometer langen Zufahrt werden voraussichtlich bereits im heurigen Sommer begonnen.

chr