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Erstes Auftauchen der Biberratte in Südtirol

LPA - In Moritzing bei Bozen wurde am gestrigen Mittwochabend eine verendete Biberratte gefunden. Es handelt sich dabei nach Auskunft des Landesamtes für Jagd und Fischerei um den ersten Nachweis dieses Vertreters der Familie der Stachelratten in Südtirol.

Im Bild die tote Biberratte (Nutria) im Stampflgraben
Gefunden worden ist die Biberratte, auch Nutria (Myocastor coypus) genannt, vom Landwirt Thomas Springeth gegen 18 Uhr in unmittelbarer Nähe des Stampflgrabens. 

Aufgrund des noch warmen Körperzustandes zum Zeitpunkt seines Auffindens kann darauf geschlossen werden, dass das Tier erst kurz zuvor verendet ist. Am heutigen Donnerstagvormittag wurde der Kadaver von Frau Paula Thaler  dem Amt für Jagd und Fischerei übergeben. Eine veterinärmedizinische Untersuchung beim Tierseuchenbekämpfungsinstitut soll nun die Todesursache des Tieres klären.

Über seine Herkunft herrscht zurzeit noch Unklarheit. Ursprünglich aus Südamerika nach Europa und Italien gebracht und vor allem für Pelzzwecke gezüchtet, hat sich das Nutria heute vor allem in der Poebene angesiedelt und ausgebreitet. Starke Nutriapopulationen verursachen Schäden an der autochthonen Pflanzen- und Tierwelt sowie an Dammsystemen. Seit mehreren Jahren unterliegen Biberratten daher in einigen Gebieten einer strengen Populationsregulierung. Kalte Winter setzen den Tieren meist hart zu und bringen große Ausfälle mit sich. Das restliche Mitteleuropa sowie der alpine Raum bieten der Biberratte daher meist keine guten Lebensbedingungen,  wodurch eine starke Verbreitung bisher ausblieb.

Die an Flüssen, Seen und Sümpfen lebende Biberratte erreicht eine Körperlänge von bis zu 65 cm und wiegt erwachsen zwischen acht und zehn Kilogramm. Die Tiere erreichen damit fast die Körpergröße eines Bibers, unterscheiden sich von diesem aber durch den runden und spitz zulaufenden Schwanz, der eine Länge von bis zu 45 cm erreicht. Männliche Biberratten werden generell etwas größer als die Weibchen. An den Hinterfüßen hat das Nutria jeweils zwischen den ersten vier Zehen Schwimmhäute. Auffällig sind bei erwachsenen Tieren auch die kräftig orangen Nagezähne. Die Fellfarbe der Biberratte ist rötlichbraun.
 





VFkp