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Landesbeirat für Baukultur und Landschaft nimmt seine Tätigkeit auf

(LPA) Einen konkreten Beitrag zu architektonischer Qualität und landschaftlicher Einbindung vor allem größerer Bauten leistet die Landesregierung mit der Einsetzung des Landesbeirates für Baukultur und Landschaft. Die drei international anerkannten Architekten, die den Beirat bilden, sind heute (2. Februar) in Bozen zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammengekommen und von Landesrat Michl Laimer in ihre Aufgaben eingeführt worden.

Architekten und Landesrat: (v.l.nr.) Caminada, Galvagnini, LR Laimer, Ritsch und Abteilungsdirektor Dellagiacoma
Gion Caminada aus Graubünden, Wolfgang Ritsch aus Vorarlberg und Elena Galvagnini aus Mailand, alle drei Architekten von Rang, bilden den von der Landesregierung Ende letzten Jahres eingesetzten neuen Landesbeirat für Baukultur und Landschaft. Er kann - auf freiwilliger Basis - von den Bauherren angerufen werden, um die architektonische Qualität von Bauvorhaben genauso zu begutachten, wie deren landschaftliche Einbindung.

"Wir haben die Bezeichnung des neuen Organs mit Bedacht gewählt, weil es darum geht, die Sensibilität für Baukultur und Landschaft zu stärken", erklärte heute Landesrat Michl Laimer bei der Vorstellung des neuen Beirats in Bozen. Wert legt Laimer dabei auf den Grundsatz der Freiwilligkeit, der dem neuen Beirat zugrunde liegt: "Niemand wird dazu gezwungen, sein Projekt den drei Experten vorzulegen", so Laimer. Denn: "Nur wenn dies freiwillig geschieht, können wir eine auf Vertrauen basierende Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Beirat aufbauen", erklärte der Landesrat. Es gehe letztendlich darum, dass die Bauherren die Möglichkeit einer kostenlosen Beratung durch drei anerkannte Experten nutzen, um eine qualitativ hochstende Baukultur in Südtirol zu sichern.

Bereits gestern und vorgestern waren die drei Architekten zu ersten Treffen zusammen gekommen. Sie hatten dabei auch schon konkrete Projekte zu besprechen, und zwar jenes der Talstation einer Aufstiegsanlage in St. Martin in Thurn sowie jenes für eine Erweiterung eines Hotels in Schenna. Wolfgang Ritsch sieht nach diesen ersten Treffen die Rolle des Landesbeirates als jene eines Vermittlers zwischen den Vorstellungen von Bauherren, Projektanten und den Fachleuten der öffentlichen Hand. Und Elena Galvagnini, gebürtige Boznerin, die in Mailand arbeitet, zeigte sich überrascht über die Reaktionen der Planer auf ihre Anmerkungen und Einwände: "Die Projektverantwortlichen haben sehr positiv reagiert und sich keineswegs verärgert gezeigt", so Galvagnini. Laut Gion Caminada wolle der Beirat in jedem Fall für alle architektonischen Sprachen offen sein, für die traditionelle genauso wie für die moderne.

Um ihre Objektivität und Unabhängigkeit zu garantieren, können die Mitglieder des neuen Landesbeirates nur ein Mal in ihrem Amt bestätigt werden. Auch dürfen sie für die Dauer ihres Auftrags in Südtirol keine Projekte übernehmen, es sei denn über öffentliche Wettbewerbe. Zusammenkommen wird der Beirat je nach Bedarf, man rechnet aber mit Sitzungen im Zwei-Monats-Rhythmus. 

Neben dem neuen Landesbeirat für Baukultur und Landschaft hat die Landesabteilung Natur und Landschaft auch noch zwei weitere Initiativen zur Stärkung der Baukultur gestartet. So sollen Bauberater auf Gemeindeebene eingesetzt werden, wie sie derzeit in Naturns und Welschnofen tätig sind. In den Stadtgemeinden soll ein Gestaltungsbeirat oder eine "fachlich gestärkte" Baukommission vorgesehen werden. Auch wird für die Mitglieder der Gemeindebaukommissionen ein eigenes Weiterbildungsprogramm ins Auge gefasst.

chr