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Rodelbahnen, Skipisten, Straßen: Die Entscheidungen der II. Landschaftsschutzkommission

(LPA) Eine reichhaltige Tagesordnung hatte die II. Landschaftsschutzkommission in ihrer letzten Sitzung zu bewältigen. So galt es, Projekte für eine Naturrodelbahn in Villanders, eine Stromleitung in Prad sowie verschiedene Straßenbauten und Skipisten unter die Lupe zu nehmen.

Zu befassen hatte sich die II. Landschaftsschutzkommission mit dem Projekt der Brennerautobahn AG zur Errichtung eines Kreisverkehrs bei der Mautstelle Klausen, durch den die teilweise chaotischen Zustände bei der Einfahrt zur Mautstelle beseitigt werden soll. Darüber hinaus sollen auch die Parkmöglichkeiten verbessert werden. Für Fußgänger wird ein Gehweg geschaffen, um zu verhindern, dass diese die Autobahnzufahrt queren müssen, um die Parkplätze der Brennerautobahn AG zu erreichen. Von der Kommission kritisch gesehen wird dabei die Tatsache, dass der Gehweg auf dem Parkplatz des anliegenden Gasthofes endet, weshalb vorgeschlagen wurde, den Weg auch hier fortzusetzen. Dies sei deshalb notwendig, weil für die Errichtung des Gehweges bergseitig eine hohe Stützmauer errichtet werden muss, die im Falle der fehlenden Durchgängigkeit des Fußweges nicht gerechtfertigt scheint. Als weitere Auflagen wurden die Reduzierung der bergseitigen Mauerhöhe dank einer Böschung im obersten Bereich sowie die Bepflanzung des Grünbereichs im Rondell mit einheimischen Gehölzen formuliert.

Einige Ausbauten sollen an der bestehenden Naturrodelbahn in der Gemeinde Villanders vorgenommen werden. Es geht dabei vor allem um den Bau eines parallel zur Rodelbahn verlaufenden Weges, über den die Zufahrt von Rettungsfahrzeugen gewährleistet und die Instandhaltung der Bahn garantiert werden soll. Damit kann die Naturrodelbahn in Zukunft auch für Rennen genutzt werden. Die II. Landschaftsschutzkommission hat das Weg-Projekt an der Rodelbahn genehmigt, dabei aber einige Auflagen für eine bessere Einbindung des Weges in die Landschaft vorgegeben. So sollen die Böschungen abgeflacht und wirksam begrünt werden. 

Ein Projekt zur Errichtung einer Unterführung der Rodelbahn am Haunold in Innichen hat die "Haunold Gmbh" eingereicht. Die Unterführung und die bergseitige Verlegung der Rodelbahn auf rund 200 Metern soll ein sicheres Queren der Skipiste wenig unterhalb der Bergstation des Haunoldliftes ermöglichen. Das anfallende Aushubmaterial wird in ummittelbarer Nahe zur Verbesserung der Skipiste verwendet, die bestehende, parallel zur Skipiste verlaufende Rodelbahn soll nach Abschluss der Arbeiten zurückgebaut werden. Mit Auflagen in Sachen Begrünung und Bepflanzung der Böschungen und der Skipiste hat die II. Landschaftsschutzkommission dem Vorhaben zugestimmt. 

Am Schwarzhorn sollen - geht es nach der "Jochgrimm Gmbh" - die Skipisten verbreitert werden. Auch dieses Projekt hatte die II. Landschaftsschutzkommission zu begutachten. Vorgesehen ist eine Verbreiterung der beidseitig der Aufstiegsanlage verlaufenden Pisten um 20 respektive 15 Meter. Die Verbreiterung ist dabei auf der westlichen Skipiste ohne Erdbewegungsarbeiten möglich, bei der östlichen, etwas steileren Skipiste müssen dagegen Mulden aufgeschüttet und Erhebungen geringfügig abgeflacht werden. Die Kommission hat dabei angemahnt, dass in beiden Fällen auf eine wirksame Begrünung der neuen Pistenbereiche und auf eine die bestehende Grasnarbe schonende Entstrauchung zu achten sei. Auch wurde vorgeschrieben, dass die Entwässerungsrinnen als Natursteinrinnen ohne Betonbeimengung auszugestalten seien. Mit diesen Auflagen wurde dem Vorhaben zugestimmt. 

Zu begutachten gab es schließlich den Antrag des E-Werks Prad, eine Mittelspannungsleitung zu den Schotterbetrieben der Prader Sand zu errichten. Derzeit werden die Betriebe über eine ENEL-Leitung mit elektrischer Energie versorgt, doch soll die Stromversorgung nun auf Antrag der Unternehmen vom E-Werk Prad übernommen werden. Verlegt wird die Mittelspannungsleitung unterirdisch und zwar entlang der Stilfserjochstraße. Die II. Landschaftsschutzkommission hat diesem Vorhaben zugestimmt, dabei aber zur Bedingung gemacht, dass die nach Abschluss der Arbeiten obsolete oberirdische ENEL-Mittelspannungsleitung abgetragen wird.

chr