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Neuer Teich im Biotop Kalterer See - Zufahrt für Bagger und Lastwagen auf Eis

(LPA) Derzeit sind im Biotop Kalterer See die Bagger am Werk. In der Nähe des Vogel-Beobachtungsturms entsteht im Auftrag des Landesamtes für Landschaftsökologie ein neuer Weiher und damit neuer Lebensraum für Vögel, Fische, Frösche, Kröten und Libellen. Eine besondere Herausforderung für das Forstinspektorat Bozen I, das die Arbeiten durchführt, stellte dabei die Zufahrt zur Baustelle dar. Sie wurde - um den sensiblen Untergrund zu schützen - kurzerhand auf Eis gelegt.

Sibirien lässt grüßen: Die Baustellenzufahrt der besonderen Art
Der derzeit entstehende neue rund 30 mal 30 Meter große und zwei Meter tiefe Teich im Biotop Kalterer See stellt dabei nicht nur eine Bereicherung für die Natur dar. Vielmehr sollen auch die Besucher des Naturerlebnisweges von der offenen Wasserfläche im Schilfgürtel profitieren. "Bisher war es vor allem für ungeübte Beobachter nicht einfach, im dichten Schilf Tiere zu erspähen", erklärt dazu der Direktor des Landesamtes für Landschaftsökologie, Martin Schweiggl. "Das wird sich jetzt ändern, denn der neue, offene Lebensraum wird zahlreiche Wasservögel anziehen und vom Beobachtungsstand aus gut einsehbar sein", so Schweiggl. 

Die Arbeiten am Teich werden vom Forstinspektorat Bozen I durchgeführt, das dabei vor besondere Herausforderungen gestellt wurde. Da das weiche, torfigen Sumpfgelände von schweren Fahrzeugen nicht befahren werden kann und auch Schäden der Bodenvegetation im Biotop vermieden werden sollten, musste nach neuen Lösungen gesucht werden. "Bei der Lösung des Problems haben wir uns an Sibirien orientiert, wo Material oft nur im Winter und auf gefrorenen Seen und Flüssen transportiert werden kann", heißt es aus dem Forstinspektorat. So wurde eine Baustellenzufahrt ausgetüftelt, die in Südtirol wohl einzigartig ist: So wurde wurde auf der ganzen Länge eigens eine rund 30 Zentimeter dicke und vier Meter breite, von Brettern gesäumte Eisplatte gegossen über die das Aushubmaterial abtransportiert wird.

Der Großteil der Arbeiten, für die schweres Gerät notwendig waren, ist bereits abgeschlossen worden, auch wenn die gestiegenen Temperaturen in den letzten Tagen der Eis-Zufahrt arg zugesetzt haben. Die noch ausstehenden Arbeiten sollen in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Für die Durchführung der Arbeiten stellt das Landesamt für Landschaftsökologie insgesamt 28.000 Euro bereit.

chr